Den Liftbetreibern auf der Schwäbischen Alb hat der Winter, der ein Frühling war, das Geschäft ordentlich vermasselt. Allein um die Unkosten zu decken, wären rund 30 Skitage nötig, was bei weitem nicht erreicht wurde.

Kreis Esslingen - Einen recht ruhigen Winter haben die Betreiber der Skilifte auf der Schwäbischen Alb erlebt. Gerade einmal an sechs Skitagen Ende Januar ist der Schlepper des Skizentrums Pfulb nahe Lenningen-Schopfloch gelaufen. Schon mehr als 30 Jahren betreibt Marianne Allgaier mit ihrem Mann Walter sowie mit ihren Brüdern und deren Familien den 250 Meter langen Lift und die dazugehörige gemütliche Pfulbhütte auf der Albhochfläche. Einen für Schneesportler und Liftbetreiber so schlechten Winter wie diesen habe sie zuletzt vor sieben Jahren erlebt. Damals sei wenigstens „hinten raus“ noch ein bisschen Schnee gefallen, aber in diesem Jahr: „Grün, grün, grün“ – von November bis März nicht unbedingt die Lieblingsfarbe der Allgaiers.

 

In den vergangenen Jahren sei das Geschäft ordentlich gelaufen, beispielsweise mit 44 Skitagen im vergangenen Winter. Aber in diesem Jahr kämen die 30 Betriebstage, die nötig seien, um die Unkosten zu decken, mit Sicherheit nicht mehr zusammen, ist Marianne Allgaier überzeugt. Denn die Kosten für den Betrieb müssten gestemmt werden – egal an wie viel Tagen dem gepflegten Kurzschwung gefrönt werden kann. Die regelmäßige Tüv-Abnahme, die Instandhaltung von Lift und Pistenraupe, die erforderlichen Versicherungen und die Pacht für kleinere, nicht im Familienbesitz befindliche Flächen müssten immer bezahlt werden.

Nur noch ein Fünkchen Hoffnung

Doch an eine Kostenkompensation durch eine „hinten raus“ einsetzende Flockenpracht mag sie nicht mehr so recht glauben. Wo sollte die auch herkommen, wenn schon im russischen Sotschi das Thermometer mehr als 15 Grad anzeigt? Aber ein bisschen hoffe sie darauf, dass wenigstens noch in der ersten Märzwoche die Piste befahrbar sei, um wenigstens noch ein wenig Geld in den Faschingsferien verdienen zu können. Danach sei die Saison selbst bei guter Schneelage so gut wie beendet, „eine rechte Begeisterung kommt da bei den Skifahrern nicht mehr auf“, sagt Marianne Allgaier.

Sie habe recht ruhige Wochenenden in den vergangenen Monaten hinter sich, „aber ich hätte die stressigen gerne in Kauf genommen“, sagt sie. Denn es mache ihr großen Spaß, die Leute zum Skifahren auf der Piste in Pfulb und die „nette Kundschaft“ in ihrer Hütte zu empfangen. Freilich sei es für die Familie nur eine Nebenbeschäftigung, das Skizentrum zu betreiben, „aber trotzdem ist es nervig, wenn kein Schnee kommt“.

An 20 Zentimeter Schnee glaubt Mall nicht mehr

Michael Mall betreibt den Skilift Ochsenwang. Aber in diesem Winter ist ihm das eigenem Bekunden nach nur an fünf Tagen gelungen. Dass der Winter auf der Alb noch eine ernst zu nehmende Stippvisite macht, daran glaubt er nicht mehr. Vielleicht rieselten noch ein paar Flocken hernieder, ab das sei bei weitem nicht genug, um die Piste walzen zu können. „Dafür braucht es schon 15 bis 20 Zentimeter Schnee“, sagt Michael Mall – in der Höhe, wohlgemerkt, nicht nebeneinander.