Die Langlauf-Loipen im Landkreis Esslingen sind vorbereitet, die ersten Schneeflocken sind auch schon gefallen. Allerdings reicht die weiße Pracht noch nicht, um die Loipen auch zu spuren.

Lenningen - Der Pisten-Bully des Landkreises Esslingen ist nach der Sommerpause gleich beim ersten Versuch angesprungen. Auch das Loipentelefon des Landkreises Esslingen hat pünktlich mit den ersten Schneeflocken den Sommerschlaf beendet. Unter der Nummer 0 70 26/9 50 12 28 gibt es seit Freitag wieder tagesaktuelle Informationen über den Zustand der drei Landkreis-Loipen auf der Schwäbischen Alb. Jetzt muss nur noch der Winter in die Gänge kommen.

 

Einen Vorgeschmack hat es am Freitag immerhin schon gegeben. Eine mehr als fünf Zentimeter starke Neuschneedecke hatte sich zeitweise über die Landschaft der Schwäbischen Alb gelegt. „Wir sind startklar“, sagt Martin Gienger, der als Ranger im Dienste des Landkreises Esslingen den Skilangläufern im übertragenen Sinne den Teppich ausrollt. Fünf Zentimeter Schnee sind allerdings noch zu wenig, um die Ski unterzuschnallen. „Wir bräuchten noch zehn Zentimeter mehr. Erst dann macht es mit sehr viel gutem Willen Sinn, die Loipen zu spuren“, sagt Martin Gienger.

Dem Laufvergnügen steht nichts mehr im Wege

Er und sein Kollege Steffen Walter haben in den vergangenen Tagen trotzdem alle Hände voll zu tun gehabt, um für alle (Schnee-)Fälle gerüstet zu. Sie haben nicht nur den Pisten-Bully erfolgreich probelaufen lassen, das Telefon scharf geschaltet und die Internetseite des Landkreises (www.landkreis-esslingen.de/wintersport) überarbeitet, sondern auch die Markierungen an der Pfulb- und der Aschloipe beim Lenningen-Schopfloch und der Berghau-Loipe bei Erkenbrechtsweiler angebracht. Zudem haben sie, um der Verkehrssicherungspflicht Genüge zu tun, die brüchigen Bäume und die morschen Äste entlang der Trassen entfernt – auf dass dem Langlaufvergnügen auf den drei je etwa acht Kilometer langen Rundkursen buchstäblich nichts mehr im Wege steht. Trotz des Aufwands ist die Benutzung der Loipen auf der Schwäbischen Alb – im Gegensatz zu der Praxis in manchen Skigebieten – nach wie vor kostenlos.

Schneeschuh-Läufer scheuchen das Wild auf

Bei aller Vorfreude auf die kommende Wintersaison drückt die Ranger nur noch eine Sorge: Die immer zahlreicher werdenden Ausflügler, die Schneeschuh-bewehrt querfeldein durch die winterliche Natur pflügen, schrecken das ruhebedürftige Wild auf. „Wir haben die dringende Bitte, dass sich auch die Schneeschuh-Läufer an die Wege halten, die wir mit den gespurten Langlauf-Loipen vorgeben“, sagt Gienger. Schließlich hätten die Pfade auch die Funktion eines Besucherleitsystems. „Die Tiere stellen sich darauf ein und gehen den Läufern aus dem Weg“, so der Ranger.

Die raue Alb lockt im Winter nicht nur die Sportlerinnen und Sportler aus der Region Stuttgart an. Auch Wanderer genießen die Natur auf dem rund 800 Meter hohen Plateau. „Für Spaziergänger räumen wir im Bereich Bissingen-Ochsenwang und Lenningen-Schopfloch rund 20 Kilometer Feldwege“, sagt Wilfried Frank, der Geschäftsführer des Vereins für Naherholung im Bereich Schwäbische Alb des Landkreises Esslingen.

Hinter dem Wortungetüm versammeln sich neun Albtraufgemeinden und der Landkreis Esslingen als alleinige Vereinsmitglieder. Das Einzugsgebiet des Naherholungsvereins Schwäbische Alb erstreckt sich 70 Kilometer entlang der Albkante vom Boßler bei Neidlingen bis zum Jusi bei Kohlberg und reicht bis zur Kreisgrenze auf der Albhochfläche. Allein rund 50 Wanderparkplätze gilt es in diesem Bereich während der Wintermonate freizuhalten, um den mit dem Auto aus dem Tal anreisenden Spaziergängern und Sportlern einen komfortablen Einstieg in das Naturerlebnis zu bieten.