Allein Ostfildern registriert täglich 300 Neuregistrierungen. Viele Städte und Gemeinden sind Kunden des Systems free-key von der österreichischen Firma IT-Innerebner. Das Unternehmen hat bundesweit rund 500 Kommunen ausgestattet.

Kreis Esslingen - Die Firma IT-Innerebner aus dem österreichischen Innsbruck hat vor rund fünf Jahren ihr System free-key für freies WLAN speziell im öffentlichen Raum auf den Markt gebracht. Damals war nicht abzusehen gewesen, welch durchschlagender Erfolg dem Projekt beschieden sein würde. Inzwischen hat das Unternehmen laut dem Geschäftsführer Walter Innerebner deutschlandweit rund 500 Kommunen mit free-key ausgestattet. Die Österreicher betreiben inzwischen sogar Niederlassungen in Stuttgart und im niedersächsischen Oldenburg. Auch in der Region Stuttgart sind viele Städte und Gemeinden Kunden von free-key.

 

Immer mehr Freibäder werden mit freiem WLAN ausgestattet

Laut Walter Innerebner steigt die Zahl der Nutzer des kostenlosen Internets seit Jahren rasant. Allein im vergangenen Jahr hätten sich in manchen Kommunen im Vergleich zu 2016 bis zu 100 Prozent mehr Personen eingewählt. Das hat sich beispielsweise auch in der Stadt Ostfildern bemerkbar gemacht, die das System seit knapp zwei Jahren an drei Standorten nutzt – im Zentrum An der Halle und am Kubino im Stadtteil Nellingen sowie am Stadthaus im Scharnhauser Park. Laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung wurden in den vergangenen vier Monaten täglich mehr als 300 neue Nutzer registriert. Allein am Kubino hätten sich in der Zeit vom vergangenen Oktober bis zum Januar rund 14 800 Personen angemeldet.

Auch die Anzahl der in den Kommunen angebotenen Hotspots nehme zu, berichtet Walter Innerebner. So würden inzwischen auch viele Freibäder während der Sommersaison – beispielsweise in Wernau – mit freiem WLAN ausgestattet. Für Innerebner liegt der Grund für den Erfolg von free-key auf der Hand. Es sei gelungen, ein System für ein öffentliches WLAN zu entwickeln, das „kostenlos für den User und kostengünstig für die Kommunen“ sei. Um deren finanziellen Aufwand für das Angebot so klein wie möglich zu halten, stütze sich free-key auf Werbung. Bevorzugt kontaktiere die Firma lokale Unternehmen, um diesen eine Werbeplattform anzubieten. „Inzwischen kommen die Firmen auch schon auf uns zu“. Das finanzielle Risiko liege somit bei seinem Unternehmen und nicht bei den Kommunen, „die sich nicht um Werbepartner bemühen müssen“. In 90 Prozent der etwa 500 mit free-key ausgestatteten Kommunen in Deutschland, sei das System werbefinanziert.

Zudem kooperierten die kommunalen Rechenzentren eng mit IT-Innerebner. Diese hätten das System vor der Einführung zudem geprüft. Natürlich gebe es auch Fälle von Internetbetrug oder illegalem Download in den öffentlichen Netzen. In diesem Fall arbeite sein Unternehmen mit der Polizei oder den zuständigen Behörden zusammen. „Die Kommunen kriegen davon gar nichts mit“, erklärt Walter Innerebner. Armin Elbl, der Bürgermeister der Stadt Wernau, berichtet, die Zusammenarbeit mit free-key funktioniere sehr gut. So habe die Stadt das öffentliche WLAN während des diesjährigen Fasnetsumzugs aus Sicherheitsgründen sperren lassen. Um eine Überlastung des Netzes zu vermeiden, hätten es nur die Organisatoren und Rettungskräfte mit einem eigens eingerichteten Password nutzen können. Das habe „völlig unproblematisch“ funktioniert, ebenso wie die gesamte Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. In Wernau gibt es neben dem Freibad Hotspots am Bahnhof, am Quadrium und auf dem Stadtplatz.

Täglich 300 neue Nutzer in Ostfildern

Die verschiedenen mit freiem WLAN ausgestatteten Kommunen im Kreis – darunter beispielsweise Kirchheim, Nürtingen, Wernau, Deizisau, Beuren, Denkendorf und demnächst auch Esslingen – lassen sich freilich nur schwer vergleichen. Denn die Ausrichtungen sind teils unterschiedlich. Manche bieten das frei zugängliche Netz im gesamten Zentrum an, andere an verschiedenen Punkten oder nur an einem Hotspot, wieder andere nur in öffentlichen Gebäuden wie den Rathäusern.

Den täglichen Zuwachs von 300 neuen Nutzern in Ostfildern erachtet Walter Innerebner als „sehr guten Wert“. Zumal in der kalten Jahreszeit eigentlich weniger Menschen als im Sommer „draußen online gehen“. Neben diesen Neuanmeldungen verzeichnet free-key in der Stadt täglich 600 bis 700 bereits registrierte Nutzer.