Ihre preisgekrönten Bemühungen um die Integration führen die Adelberger Band zur Session mit Culcha Candela in die Bundeshauptstadt.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Kreis Göppingen/Berlin - Kennengelernt haben sie sich bereits im März, die Mitglieder der Actio Grenzgänger aus Adelberg und die populären Musiker von Culcha Candela. Die Hip Hopper aus dem Schurwald sind beim Jugendintegrationswettbewerb „Alle Kids sind VIPs“ der Bertelsmann-Stiftung ausgezeichnet worden. Für den Wettbewerb engagieren sich die Stars der international besetzten Kultband wiederum als Botschafter.

 

Nachwuchsband will Integration leben, statt nur darüber zu reden

Was jüngst in Berlin stattgefunden hat, war für die jungen Schwaben aber der „Hamma“, um mit dem Titel des wohl größten Hits von Culcha Candela zu sprechen. Zu einer Studio-Session mit den unkomplizierten Stars der Szene waren sie in die Bundeshauptstadt eingeladen worden. Verdient hatten sich die sieben Jungs den Preis mit ihrem gesellschaftlichen Engagement für syrische Flüchtlinge allemal.

Die Actio Grenzgänger hatten, zusammen mit dem ebenfalls aus Syrien geflüchteten Rapper McManar, einen Hip-Hop-Song samt Musikvideo produziert, um das Leid aufzuzeigen, dem viele Menschen zu entkommen suchen. Darüber hinaus hatten sie einen Friedenszug mit Kundgebung zum Thema „Peace for Syria“ auf die Beine gestellt. „Wir wollten ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus setzen sowie den Neuankömmlinge in unserer Gesellschaft Gehör verschaffen, weil ihre Stimme zu selten gehört wird“, erklärt Simon Hoffmann von den Actio Grenzgängern. Außerdem sei es ihnen darum gegangen, Integration zu leben, anstatt nur darüber zu reden, fügt er hinzu.

Tipps und Tricks von den Profis

Beeindruckt hat dieser Einsatz aber nicht nur die Juroren des Wettbewerbs, sondern auch Mateo Jasik, wohl besser bekannt unter seinem Künstlernamen Itchyban, von Culcha Candela. „Wie die Actio Grenzgänger die Kraft der Musik für eine starke Message nutzen, verdient großen Respekt“, betont er. Songs zu schreiben, ein Video aufwendig zu produzieren, einen solchen Friedensmarsch selbst zu organisieren: Das alles sei ein riesiger Aufwand und deshalb vorbildlich, lobt Itchyban die jungen Kollegen weiter.

Entsprechend viel hatte man sich in Berlin zu erzählen und natürlich auch zu tun. So durften die Actio Grenzgänger nicht nur über „Peace for Syria“ berichten und das Gewinnerlied sowie einige aktuelle Songs vorstellen. Vielmehr gab es beim gemeinsamen Mittagessen zahlreiche Tipps und Tricks von Culcha Candela sowie Einblicke in die Musikbranche. Der gemeinsamen Studio-Session schloss sich dann noch ein Workshop zum Thema Projektmanagement an. Die Bertelsmann-Stiftung möchte die Adelberger Gruppe damit bei ihrer künftigen Arbeit unterstützen. Denn dass die Actio Grenzgänger weitermachen, ist Simon Hoffmann zufolge „keine Frage“: mit der Musik und selbstverständlich auch mit ihrem Engagement.