Durch weitere langwierige Ermittlungen rückte eine 32-Jährige ins Visier der Polizei. Sie gab zu, ein Mädchen kurz nach der Geburt Anfang März 2002 erstickt zu haben.

Heilbronn - Mehr als 16 Jahre nach der Tat haben Ermittler in Baden-Württemberg nach eigenen Angaben den gewaltsamen Tod eines Säuglings aufgeklärt. Die heute 32-jährige Mutter gab zu, das Mädchen kurz nach der Geburt Anfang März 2002 erstickt und auf einem Feld zwischen Neckarsulm-Amorbach und Oedheim abgelegt zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Heilbronn mitteilten. Dort war der tote Säugling im März 2002 von spielenden Kindern entdeckt worden.

 

Nach ergebnislosen Ermittlungen in dem Fall gab es im vergangenen Jahr eine Wende: Bei Nachforschungen wegen eines Drogendelikts stieß die Polizei durch eine DNA-Untersuchung und weitere Gutachten auf einen Mann, bei dem es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den Vater des toten Kinds handelte. Der heute 36-Jährige wusste jedoch nicht, dass er eine Tochter hatte - zu der Mutter hatte er nach einem offenbar nur einmaligen Treffen bereits seit 2001 keine Verbindung mehr.

Nach ihrem Geständnis macht die Frau keine weiteren Angaben zur Tat

Durch weitere langwierige Ermittlungen rückte dann im vergangenen Juli die 32-Jährige ins Visier der Polizei. Die Frau versicherte zunächst wiederholt, sie habe nichts mit der in Oedheim gefundenen Kinderleiche zu tun, erklärte sich letztlich aber zu einem Speicheltest bereit. Einen Tag vor der vereinbarten DNA-Entnahme soll die Frau dann versucht haben, sich mit einem Messer das Leben zu nehmen.

Eine nach einer Notoperation entnommene DNA-Probe ergab, dass sie die Mutter des getöteten Neugeborenen war. Nach ihrem Geständnis machte die mittlerweile von einem Anwalt vertretene Frau den Behörden zufolge bislang keine Angaben mehr zu der Tat. Nach Erlass eines Haftbefehls wurde die 32-Jährige in ein Justizvollzugskrankenhaus eingeliefert.