Warum gibt sich die HBH derart spendabel? Aus Verhandlungskreisen heißt es, allein Gardoschs Holding habe Interesse an den beiden maroden Kliniken gezeigt. Doch zumindest bei der Hochrhein-Eggberg-Klinik hatte es mit dem Sankt-Vincentius-Verein Bad Säckingen durchaus einen ernsten Interessenten vor Ort gegeben. Den aber hatten die Kienbaum-Leute noch vor Beginn des Bieterprozesses mit viel zu hohen Forderungen abgeschreckt. Nach einem Gesprächsprotokoll vom 4. Mai 2010 verlangten die HBH-Manager die Übernahme von vier Millionen Euro Verbindlichkeiten samt der Belastungen aus den Pensionskassen. Schuldenfrei, so die Botschaft, gehe der Übergang leider nicht. Der Verein lehnte ab und war aus dem Rennen.

 

Von den Traumkonditionen für die Deutsche Kliniken Holding erfuhren die an der HBH beteiligten Stadt Bad Säckingen, der örtliche Tourismusverband und der Vincentius-Verein erst, als sie den Kaufvertrag unterzeichnen sollten. Warum die Berater während des Verfahrens mit den verbesserten Bedingungen nicht mehr auf den Vincentius-Verein zukamen, ist rätselhaft. „Wir hätten auch zu weniger guten Bedingungen Ja gesagt“, sagt Eberhard Wolf, Geschäftsführer des Vereins, als ihn die StZ mit dem Sachverhalt konfrontiert.

Oder sollte die Konkurrenz bewusst außen vor bleiben und Gardoschs Holding bevorzugt werden? Manche Insider glauben das. Die Beteiligten schweigen dazu eisern. OB Ehret, der alles tat, um die Verlustbringer im HBH-Verbund loszuwerden, verweist als Aufsichtsratschef auf seine Verschwiegenheitspflicht. Kienbaum bittet um „Verständnis“, dass man zu laufenden Projekten und vertraulichen Vorgängen keine Stellung beziehe. Es bleibt somit ungeklärt, warum ein finanziell angeschlagener Klinikverbund einen Novizen im Gesundheitswesen mit weit mehr als 20 Millionen Euro subventioniert. Man hätte das Ganze wohl auch weit billiger haben können. Wenn man nur gewollt hätte.