In den Ferien gibt es viele Baustellen im Kreis Ludwigsburg. In der Stadt wurde ein Fußgängersteg am Stück abgehoben. Er muss saniert werden.

Wenn alle anderen Urlaub machen, müssen die Bauarbeiter ran. Und sie müssen sich sputen, denn wenn die Schule beginnt, sollen möglichst alle gesperrten Straßen wieder frei sein. Zurzeit muss man im Kreis auf einer ganzen Reihe von Strecken lästige Umwege in Kauf nehmen.

 

Das gilt in Ludwigsburg auch für Fußgänger: In der Brücke über die Friedrichstraße zum Schloss hin klafft eine große Lücke. Zwei Kräne haben am Dienstagabend das 15 Meter lange und 15 Tonnen schwere Mittelteil hochgehoben und in der Luft so gedreht, sodass es längs über der Straße schwebte. Dann legten sie es sanft auf einen Sattelschlepper, und ab ging es zur Firma Stahlbau in Süßen (Kreis Göppingen).

Sieht aus wie Beton, ist aber aus Stahl

Der Steg sieht zwar aus wie ein Betonbauwerk, doch er ist aus Stahl. Er sei erst 1996 eingefügt worden, berichtete Martin Mundt vom Fachbereich Tiefbau der Stadt. Die Rampen auf beiden Seiten, die das Mittelteil halten, stammen aus dem Jahr 1971. Sie seien in Ordnung, doch das stählerne Zwischenstück habe innen Rost angesetzt, wie man im vergangenen Jahr festgestellt habe, sagte Mundt. Durch ein kleines Loch sei wohl Wasser eingedrungen und habe den Rost verursacht. „ Eine Gefahr für die Passanten auf der Brücke hat aber noch nicht bestanden“, beruhigte Mundt.

Nun wird die Brücke sandgestrahlt, ausgebessert und neu beschichtet, sodass erneut eindringendes Wasser nicht gleich Schäden anrichtet. Das Ganze koste mehr als 70 000 Euro, sagte Mundt. Am Montag, 27. August, wird der Steg wieder an seinen alten Platz gesetzt. Damit die Fußgänger bis dahin die Straße überqueren können, hat die Stadt provisorische Ampeln aufstellen lassen. Die Brückensanierung hat immer wieder Straßensperrungen zur Folge.

Viele Straßen im Kreis gesperrt

Sperrungen gibt es auch andernorts im Kreis. So wird zurzeit in der Ortsdurchfahrt von Freudental für mehr als 400 000 Euro der Belag erneuert und die Wasserleitung verlegt. Die Besucher des Freizeitparks Tripsdrill müssen sich bis Mitte September auf der Umleitung zurechtfinden.

Auch die Ortsdurchfahrt von Besigheim wird voll gesperrt, aber erst am 20. August. Das Land lässt für 600 000 Euro die Fahrbahn auf einer Länge von 1,3 Kilometern sanieren. Autofahrer und Anwohner müssen mit drei Monate langen Behinderungen leben.

Das Wetter ist entscheidend

Fast schon fertig sind die Arbeiter zwischen Markgröningen und Möglingen. Sie haben schon eine 1,7 Kilometer lange neue Fahrbahndecke verlegt. Wenn das Wetter mitspiele, werde die Straße Mitte nächster Woche wieder freigegeben, sagt Walter Jetter, der Chef des Kreisstraßenbauamts. 350 000 Euro hätten die Arbeiten gekostet.

Etwas mehr Aufwand verlangt die Strecke zwischen Unter- und Oberriexingen. Auch sie ist auf 1,7 Kilometern gesperrt. Dort müssen die Arbeiter aber nicht nur den Belag ausbessern, sondern auch die Schicht darunter. Drum sind dort die Kosten höher: 440 000 Euro. Bis Ende nächster Woche könne auch dort die Fahrt wieder frei sein, sagt Jetter.

Neue Brücke macht Arbeiten teuer

Noch teurer wird die drei Kilometer lange Strecke zwischen Hemmingen und Münchingen. Weil dort auch eine Brücke neu gemacht werden muss, kosten die Arbeiten fast zwei Millionen Euro. Sie dauern bis Ende Oktober.

Völlig marode aufgrund der vielen Lastwagen, die dort fahren, sei die Straße von Vaihingen an der Enz nach Kleinglattbach, sagt Jetter. Die Bauarbeiten an der gut zwei Kilometer langen Strecke beginnen am 13. August. Für 1,25 Millionen Euro wird bis Ende September nicht nur die Fahrbahn verstärkt, sondern auch der Radweg weiter von der Straße wegverlegt.

Neben den genannten Strecken gibt es noch einige andere, wo kleinere und kürzer dauernde Arbeiten die Autos behindern. Etwa in Ludwigsburg in der Wilhelmstraße und der Harteneckstraße oder in Remseck in der Hochdorfer Straße.