Die vorläufigen Anmeldezahlen für die neue Schulform im Landkreis Ludwigsburg sind nun bekannt: An vielen Standorten ist das Interesse größer als erwartet. Die Auswirkungen auf Werkreal- und Realschulen sind jedoch noch unklar.

Kreis Ludwigsburg - Noch ist nicht sicher, wie sich die Situation an den weiterführenden Schulen im Kreis Ludwigsburg im kommenden Schuljahr konkret darstellen wird. Doch es sind bereits einige Trends zu erkennen: Die Gemeinschaftsschulen boomen, und die Werkrealschulen verlieren weiter Schüler. Aber auch an den Realschulen sind die Anmeldezahlen im Vergleich zu den Vorjahren teils deutlich zurück gegangen. Das ist neu. Bislang waren die Schülerzahlen an den Realschulen trotz der neuen Gemeinschaftsschulen relativ konstant.

 

Für Gabriele Traub, die Leiterin des Staatlichen Schulamts in Ludwigsburg, sind die vorläufigen Zahlen ein Beweis für die gute Arbeit, die im vergangenen Schuljahr an den ersten Gemeinschaftsschulen im Kreis geleistet worden sei. Es sei erstaunlich, wie viel mehr Anmeldungen diese Einrichtungen für das kommende Schuljahr zu verzeichnen hätten. „Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen“, sagt Traub. Allerdings könnten sich noch einige Verschiebungen ergeben, weil in speziellen Verfahren noch Anmeldungen möglich seien. Die endgültigen Zahlen für alle weiterführenden Schulen lägen voraussichtlich Ende Mai vor.

Mehr Anmeldungen an bestehenden Einrichtungen

In der Tat wurden an vier der fünf schon zum Schuljahr 2013/2014 eingerichteten Gemeinschaftsschulen mehr Kinder angemeldet als im vergangenen Jahr. So wollen 110 neue Schüler an die Oscar-Paret-Schule in Freiberg am Neckar (Vorjahr: 91 Anmeldungen), die Hanfbachschule in Möglingen meldet 74 Interessenten (Vorjahr: 53), die Wilhelm-Keil-Schule in Remseck 80 (Vorjahr: 58), und die Gemeinschaftsschule Schwieberdingen verzeichnet 108 Anmeldungen (Vorjahr: 73). Aber auch die Einrichtungen, die erst im kommenden Schuljahr mit der Gemeinschaftsschule starten, müssen sich nicht verstecken: Die Anmeldezahlen entsprechen den Erwartungen, teilen die Schulen mit. So haben sich 30 Schüler bei der Friedrich-Schelling-Schule in Besigheim angemeldet, an die Schlossbergschule in Vaihingen/Enz wollen 41 neue Schüler, die Burgfeldschule in Sachsenheim hat 41 Neuanmeldungen bekommen, die Uhlandschule in Kornwestheim 40, und die Tobias-Mayer-Schule in Marbach am Neckar ist mit ihren 70 Anmeldungen mehr als zufrieden.

Für die Werkrealschulen, Realschulen und Gymnasien im Landkreis liegen noch keine endgültigen Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr vor. Aber schon jetzt sei zu erkennen, dass die Schülerzahlen an den Werkrealschulen weiter deutlich zurückgingen, teilt das Ludwigsburger Schulamt mit. Die Zahl der angemeldeten Schüler liege bis jetzt bei knapp zwei Dritteln der Vorjahreszahl. Es zeichne sich bereits ab, dass nicht an allen verbliebenen Standorten eine fünfte Klasse eingerichtet werden könne. Sollte sich das bestätigen, müsse gemeinsam mit Eltern und Lehrern versucht werden, Schüler an benachbarten Schulen unterzubringen. Mit diesem Problem sind die Schulen im Kreis Ludwigsburg nicht allein: An der Werkrealschule Kirchberg/Murr beispielsweise hat sich gerade mal ein Schüler für die fünfte Klasse angemeldet.

Auch an den Realschulen gehen die Anmeldezahlen inzwischen zurück: Bislang haben sich im Kreis 13 bis 15 Prozent weniger Schüler an Realschulen angemeldet als im vergangenen Jahr. Aber das könne sich bis zum Abschluss des Anmeldeverfahrens noch ändern, sagt Traub. Insgesamt wurden im Kreis bislang 2403 künftige Fünftklässler angemeldet – 95 weniger als im Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr.