Ein Erzieher aus dem Kreis Ludwigsburg steht unter dem Verdacht, in einer Kita drei Kinder teils schwer sexuell missbraucht zu haben. Die Polizei fand zudem Kinderpornografie bei ihm zuhause. Er sitzt nun in Untersuchungshaft.

Ludwigsburg - Die Kriminalpolizei hat einen 20-Jährigen festgenommen, der im Verdacht steht, als Angestellter einer Kindertagesstätte im Kreis Ludwigsburg an seinem Arbeitsplatz mehrere Kleinkinder missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat den Mann in Untersuchungshaft geschickt.

 

Er war bis zu seiner Festnahme Anfang April Auszubildender in der Kita. Laut der Polizei soll er in drei Fällen Kinder missbraucht haben. Dabei soll es sich einmal um schweren sexuellen Missbrauch handeln. Hierauf steht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren.

Eine Mutter machte die Polizei aufmerksam

Der Hinweis auf den 20-Jährigen erreichte die Polizei bereits Anfang März von einer Mutter. Deren heute drei Jahre alte Tochter habe von sexuellen Handlungen berichtet. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen haben die Beamten auf mehreren Datenträgern kinderpornografische Aufnahmen gefunden. Darauf sind offenbar fünf Kinder aus der Kindertagesstätte im Alter zwischen ein und zwei Jahren zu sehen. Ob der Azubi diese Aufnahmen selbst gemacht hat, sei aber noch unklar.

Der Mann bot sich auch als Babysitter an

Parallel dazu habe sich der Mann im Internet als Babysitter angeboten, berichtet die Polizei. Er habe mit dieser Offerte aber vermutlich keinen Erfolg gehabt. Die Beamten haben noch nicht alle in der Wohnung gefundenen Datenträger ausgewertet, weitere Vergehen des Erziehers sind somit möglich. Weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft wollten am Mittwoch weitere Auskünfte erteilen.

Ähnlicher Fall in Korntal-Münchingen

Erst im vergangenen November war in Korntal-Münchingen ein ähnlicher Fall öffentlich geworden. Dort soll ein 19-jähriger Jugendfußballtrainer zwischen Ende 2015 und Anfang 2017 insgesamt 16 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen elf und 14 Jahren sexuell belästigt haben.

In diesem Fall ging es um Kinderpornografie, die der Jugendtrainer den Jungen gezeigt haben soll. Zu körperlichem Missbrauch ist es dabei wohl nicht gekommen – der junge Mann hat die Vorwürfe inzwischen zugegeben und befindet sich auf freiem Fuß.

In Heilbronn ist ebenfalls ein Erzieher angeklagt

Anfang des Jahres wurden zudem Missbrauchsvorwürfe gegen den Leiter eines kirchlichen Kindergartens in Heilbronn publik. Bei ihm zuhause fand die Polizei mehr als 10.000 kinderpornografische Aufnahmen. Der 31-Jährige soll zudem einen Achtjährigen schwer sexuell missbraucht und die Tat als Video aufgenommen haben. In dem Heilbronner Fall ist die evangelische Landeskirche in Erklärungsnot, weil zwischen dem Fund der Kinderpornos und der Kündigung des Mannes mehrere Monate vergangen waren.