Vor knapp zwei Jahren sorgte der gewaltsamen Tod eines Neugeborenen bei Mengen für Aufsehen. Nachdem die Mutter damals bereits verurteilt wurde, muss nun auch der Vater vor Gericht.

Ravensburg - Knapp zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Neugeborenen bei Mengen (Kreis Sigmaringen) hat die Staatsanwaltschaft auch den Vater des Kindes angeklagt. Dem 24-Jährigen werde versuchter Totschlag durch Unterlassen vorgeworfen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Freitag in Ravensburg. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Ein Termin für eine Hauptverhandlung steht noch nicht fest.

 

Das Landgericht Ravensburg hatte die Freundin des Mannes im Januar 2018 wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die damals 23-Jährige das Kind im Mai 2017 in der Nähe eines Bauernhofs heimlich zur Welt gebracht und ihm anschließend einen Pfropfen aus Küchenpapier in den Mund gesteckt hatte. Danach ließ sie das Neugeborene zurück. Es starb kurz darauf.

Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch im August 2018 auf und verwies den Fall zur Neuverhandlung zurück an das Landgericht. Der erneute Prozess beginnt am 8. Mai.