In einem Wald wird eine Babyleiche entdeckt. Die Bevölkerung nimmt großen Anteil, einige Menschen wenden sich an die Polizei. Doch bislang gibt es noch viele offene Fragen.

Stetten - Nach dem Fund einer Babyleiche in einem Wald in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) prüft die Polizei eine Reihe von Hinweisen aus der Bevölkerung. „Bisher war allerdings noch keine wirklich heiße Spur dabei, wenngleich die Anteilnahme der Menschen groß ist“, sagte Polizeihauptkommissar Markus Sauter am Mittwoch.

 

Die Kriminalpolizei bemüht sich vor allem, die Mutter des Neugeborenen ausfindig zu machen, das am Montagvormittag tot gefunden worden war. Zudem wollten Rechtsmediziner am Mittwoch bei einer Obduktion die Todesursache und das konkrete Alter des Säuglings klären. Zum Ergebnis werde man voraussichtlich an diesem Donnerstag etwas sagen können, erklärte Sauter.

Ähnlicher Fall in Mannheim

Die Leiche des Säuglings war von einem Zeugen bei Arbeiten auf seinem Waldgelände im Stettener Ortsteil Frohnstetten entdeckt worden. Die Polizei hofft derweil auf Hinweise weiterer Zeugen, die möglicherweise Verdächtiges im Bereich der Landstraße 453 zwischen Kaiseringen und Frohnstetten gesehen haben oder eine Frau kennen, die bis vor kurzem noch schwanger war und jetzt kein Kind vorweisen kann.

Bereits zu Beginn des Jahres hatte es einen ähnlichen Fall in Mannheim gegeben. Ein Fußgänger fand dort am 12. Januar in einem Weiher den leblosen Körper eines Mädchens. Um die Mutter des toten Babys zu finden, baten die Ermittler Hunderte Frauen um eine Speichelprobe.

Bereits im März hatte die Polizei Briefe an etwa 900 Frauen im Alter zwischen 14 Jahren und 35 Jahren versendet, die in der Nähe des Fundorts wohnen. Bislang ergaben die DNA-Tests aber kein Ergebnis. In etwa einem Monat soll eine zweite Testrunde abgeschlossen werden.