Jäger beobachten die Tiere in ihren Revieren genau – auch, dass sich dort immer mehr Tiere tummeln, die dort in ihren Augen gar nicht hingehören.

Waiblingen - Putzig sehen sie aus, die Waschbären, jedoch sind sie wilde Tiere und ganz schön wehrhaft. „Ich rate jedem ab, sich mit einem anzulegen“, sagt Volker Schmidt, der Kreisjägermeister im Altkreis Waiblingen. Anlässlich des Jahrestreffens der Kreisjägervereinigung Waiblingen am Wochenende in Winnenden kam auch das Thema fremde Wildtierarten ins Gespräch.

 

Waschbären sind sehr drollig – aber auch äußerst wehrhaft

Wer die Waschbären, die eigentlich in Nordamerika zu Hause sind, nach Deutschland gebracht hat, wisse er nicht, so Schmidt. „Sie können sich jedoch heftig zur Wehr setzen. Hundebesitzern sei geraten, ihren Tieren eine Auseinandersetzung mit einem Waschbären zu ersparen.“

Die kleinen Raubtiere haben sich in den vergangenen Jahren kräftig ausgebreitet. Allein im Gebiet der Kreisjägervereinigung Waiblingen, das sich von Fellbach bis Lorch entlang der Rems erstreckt, wurden im vergangenen Jahr 194 Waschbären erlegt. Außerdem breite sich der Marderhund aus, ein aus dem Osten einwanderndes Tier, das Waschbären ähnlich sieht.

Die Kreisjägerschaft Waiblingen in Zahlen:

Erfreulichere Zahlen konnten die Jäger in Bezug auf ihre Mitgliederschaft nennen. „Wir haben im Moment 671 Mitglieder“, sagte der Kreisjägermeister. Nachwuchsprobleme gebe es keine, im Gegenteil. „In unserer eigenen Jagdschule haben wir jährlich zwischen 15 und 20 junge Jäger pro Jahr. Dieses Mal waren fünf Frauen darunter.“ Die Zahl der Jägerinnen habe in den vergangenen Jahren ebenfalls zugenommen. „Im Moment zählen wir 50 Frauen in unserer Kreisjägervereinigung.“

Neben der Waiblinger Interessenvertretung gibt es im Rems-Murr-Kreis eine weitere im Altkreis Backnang. Diese zähle rund 400 Jäger, so dass insgesamt rund 1000 Waidmänner im Kreis in Vereinen organisiert sind. „Diese jagen natürlich nicht alle im Kreis, so viele Jagdpachten gibt es nicht“, sagte Schmidt. Am Sonntag zeigten die Jäger der Öffentlichkeit, welches Themenspektrum sie abbilden.