Es ist nur noch ein Sieg bis zum lukrativen Final Four um den DHB-Pokal in Hamburg. Das Problem für den Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart: Es geht gegen das Topteam THW Kiel. Kreisläufer Manuel Späth gibt sich dennoch kämpferisch.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Handball-Bundesligist TVB Stuttgart ist der krasse Außenseiter. Deshalb liegt der Druck aufs Weiterkommen im DHB-Pokal-Viertelfinalspiel an diesem Dienstag (20 Uhr/Scharrena) beim Champions-League-Teilnehmer THW Kiel. „Klar zählt für uns in erster Linie der Klassenverbleib in der Liga, aber wenn man so nah am Final Four ist, wird das zu einem extrem wichtigen Spiel“, sagt TVB-Kreisläufer Manuel Späth.

 

Herr Späth, am Sonntag gegen die HSG Nordhorn hat es für den TVB endlich mit dem ersten Heimsieg der Saison geklappt – geht es im Viertelfinale gegen den THW Kiel (für das es noch 400 Karten gibt) so weiter, nachdem die Mannschaft im Pokal ja zuhause bereits den HC Erlangen besiegt hat?

Kiel ist natürlich ungleich besser, trotzdem war der Sieg fürs Selbstvertrauen wichtig. Außerdem haben die Spiele gegen Flensburg und bei den Rhein-Neckar Löwen gezeigt, dass wir mit den Topteams an einem guten Tag mithalten können. Und in so einem Alles-oder-nichts-Spiel werden wir sowieso alles in die Waagschale werfen und schauen, was am Ende dabei rauskommt. Vielleicht können wir ein Stück weit befreiter aufspielen, weil es eben nicht den Druck gibt, Punkte für den Klassenerhalt holen zu müssen. Wir haben ein großes Ziel vor Augen – und dafür werde wir alles geben.

Das gleiche gilt für den THW Kiel, dessen Trainer Filip Jicha die Partie in Stuttgart zum „wichtigsten Spiel des Jahres“ erklärt hat. Gilt das auch für den TVB?

Klar zählt für uns in erster Linie der Klassenverbleib in der Liga, aber wenn man so nah am Final Four ist, wird das zu einem extrem wichtigen Spiel. Es wäre für den Verein eine Riesensache in Hamburg dabei zu sein, und ich denke, man könnte davon im weiteren Saisonverlauf davon zehren. Das würde uns auch in der Liga nochmals einen Schub geben.

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Sie haben das Endturnier schon einmal erlebt mit Frisch Auf Göppingen. Werden Sie – vielleicht mit Kapitän Jogi Bitter – die Kollegen nochmals speziell auf die einmalige Chance einstimmen?

Ich denke jeder unserer Spieler hat sich das Final Four zumindest schon mal im Fernsehen angeschaut, und dann weiß man, was das für ein Riesenevent ist. Nach dem Final Four in der Champions League ist es in Deutschland das Ereignis schlechthin, einer Extramotivation bedarf es deshalb nicht.

Was macht das Final Four denn so besonders?

Ich denke, dass man als Verein zusammenwächst, wenn die Mannschaft plus viele Fans nach Hamburg reisen. Das besondere dort ist einfach, dass jeder Verein eine Kurve besetzt und sich dadurch nicht zwei Fan-Lager gegenüberstehen, sondern sich eine einzigartige Atmosphäre entwickelt. Hinzu kommt, dass an dem Wochenende die ganze Handballwelt nach Hamburg blickt, was für die Außendarstellung des Vereins eine tolle Sache ist.

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Wäre für das Final Four denn ein schönes Karriereende, nachdem der Vertrag beim TVB ja nicht mehr verlängert wird?

Das weiß ich noch nicht. Es gibt alle Überlegungen und auch verschiedene Anfragen von professionell weiterspielen bis kürzer treten mit Berufseinstieg – aber da ist noch nichts entschieden. Es wäre aber so oder so eine schöne Sache in Hamburg nochmals als Spieler teilzunehmen. Ich war ja bisher auch nur einmal dabei.