Das Derby zwischen Erdmannhausen und Affalterbach findet keinen Sieger, und der GSV Pleidelsheim II kassiert beim 3:3 zwei bemerkenswerte Gegentore,

Derbyrivalität allerhöchster Intensität ist normalerweise garantiert, wenn die Fußballer des GSV Erdmannhausen auf den Nachbarn TSV Affalterbach treffen. Am Sonntag war es in der Kreisliga A1 Enz-Murr wieder so weit, doch diesmal blieb die ganz epochale Schlacht aus und man trennte sich 2:2 (0:0)-Unentschieden. Hinterher gingen die Einschätzungen beider Seiten zu den 90 Minuten jedoch weit auseinander: „Zwei verschenkte Punkte“, beklagte Affalterbachs Coach Dennis Grab und urteilte: „Erdmannhausen weiß doch gar nicht, wie es heute zu einem Remis gekommen ist“. Das bewertete man beim Kontrahenten allerdings völlig anders: „Ich habe ein ausgeglichenes Spiel gesehen, in dem es in der Schlussphase hin und her ging wie tags zuvor in der Bundesliga bei Bayern gegen Dortmund“, hielt GSV-Spielertrainer Alexander Berg dagegen.

 

Die Trainer Grab und Berg ordnen Partie ganz unterschiedlich ein

Nach noch torloser erster Hälfte, in der Affalterbachs Katriel Lovaglio am Aluminium gescheitert war, fielen die Treffer allesamt binnen 13 Minuten: Zunächst legte Torjäger Dominik Janzer für die Gäste mit einem Doppelpack (53., 59.) die 2:0-Führung vor, die jedoch die GSV-Routiniers Marius Heusel (63.) und Florian Lauer (66.) zügig wieder egalisierten. „Kampf und Leidenschaft waren bei meiner Mannschaft da. Aber der Gegner war doch schon tot. Wir ermöglichen ihm dann mit individuellen Fehlern, dass er zurückkommt“, haderte Grab, den zudem das fahrlässige Auslassen einiger Hundertprozentiger ärgerte.

Die Trainer Grab und Berg ordnen die Begegnung ganz unterschiedlich ein

Deutlich zufriedener wirkte sein Gegenüber Berg, dessen Mannschaft die Ausfälle der Unterschiedsspieler Moritz und Nick Rath weggesteckt hatte. „Man muss ja auch sehen, wer bei uns gespielt hat“, betonte er mit Blick auf seine nur noch in Notfällen aushelfenden Torschützen sowie den eingewechselten Oldie André Holzwarth. Für die Tabelle hatte das 2:2 keine Konsequenzen, da beide im Niemandsland stehen.

Der Ganz im Gegensatz zum SGV Murr, der seine Aufstiegschancen jedoch langsam zu verspielen droht. Gegen Kellerkind VfB Tamm kam man nur zu einem kümmerlichen 3:3 (1:1). „Tamm wollte mehr. Der Punkt für sie geht absolut in Ordnung“, räumte ein zerknirschter Murrer Trainer Ben Blümle ein. Trotz 3:2-Führung und Überzahl nach Roter Karte für die Gäste (77.) ließ sich seine Elf in der Nachspielzeit bei einem Einwurf übertölpeln und kassierte noch das 3:3. „In den entscheidenden Momenten sind wir nicht auf der Höhe. Das zieht sich wie ein Roter Faden durch die Rückrunde“, stöhnte der Coach. Die Treffer für sein Team erzielten Daniel Lischka, Michael Winkle und Leon Gassmann. In der Tabelle bleibt man zwar Zweiter, doch Verfolger TSC Kornwestheim würde vorbeiziehen, wenn er seine Nachholspiele gewinnt.

Pleidelsheim II spielt beste Halbzeit der Saison

Während der TSV 1899 Benningen spielfrei war, kam der GSV Pleidelsheim II im Abstiegskampf beim 3:3 (2:0) gegen die SGM Hochberg/Hochdorf zu einem Teilerfolg. „Fußballerisch bin ich heute trotzdem sehr zufrieden. Die ersten 45 Minuten waren unsere beste Halbzeit der Saison“, urteilte GSV-Trainer Gert Ranzinger. Davide Pace und Manuel Schneider schossen ein 2:0 zur Pause heraus, mit dem der Gegner gut bedient war.

Nach dem Anschlusstreffer stellte Lars Theurer (67.) zwar wieder den alten Abstand her, doch dann fing man sich noch zwei bemerkenswerte Gegentreffer: Zunächst einen spektakulären Fallrückzieher und dann ein ärgerliches Ausgleichstor, denn während GSV-Keeper Hannes Wunsch bei einem Freistoß noch seine Mauer stellte, schoss Hochbergs verbandsligaerfahrener Stürmer Tobias Eichhorn den Ball schon frech ins GSV-Tor.