Der Neuaufbau des TSV Birkach kommt nur schleppend voran – erst recht nach einem 0:13 im Derby.

Birkach - Es ist tatsächlich erst eineinhalb Jahre her, dass der TSV Birkach an das Tor zur Fußball-Bezirksliga geklopft hatte. Der dritte Platz stand seinerzeit am Ende der Spielzeit 2012/2013 in der Kreisliga A 2 für die Elf aus dem Ramsbachtal zu Buche, die als damaliger Neuling damit nur knapp die Aufstiegsrelegation verpasst hatte. 17 Monate sind seitdem vergangen – inzwischen sind die Birkacher Fußballer in die Niederungen des Amateurfußballs abgetaucht.

 

Zur Erinnerung: In der zurückliegenden „Katastrophensaison“, wie die Klubverantwortlichen auf der Vereinshomepage schreiben, verursachten ihre Kicker viele Negativschlagzeilen. Es gab einen Spielabbruch, Gewalt auf dem Sportplatz sowie Nichtantritte – und daraus resultierend: Dauermisserfolg. Letztlich hatte diese Horror-Mixtur zum Abstieg in die unterste Spielklasse geführt.

In der Kreisliga B, Staffel 4, soll nun ein Neuaufbau erfolgen, dies, nachdem das kickende Personal nahezu komplett ausgetauscht worden ist. Die sportliche Lage ist nach inzwischen fünf Niederlagen zum Saisoneinstieg für die Mannschaft des neuen Trainers Alija Palevic allerdings alles andere als rosig. Zumal es am vergangenen Spieltag im Nachbarschaftsduell knüppeldick kam: 0:13 lautete das Endergebnis im Heimspiel gegen den TSV Heumaden, der wiederum durch diesen Kantersieg seinen Spitzenplatz an der Tabellenspitze mit dem insgesamt siebten Saisonerfolg eindrucksvoll unterstrich.

„Das Spiel hatte für uns denkbar ungünstig begonnen: Wir mussten bereits nach 18 Sekunden den ersten Gegentreffer hinnehmen und wenig später nach einem Platzverweis für unseren Torwart lange nur noch zu zehnt weiterkicken“, sagt Helmut Bäuerle. Der frühere Bezirksliga-Spieler lässt es sich als Vereinsvorsitzender des TSV Birkach trotz seiner inzwischen 48 Lebensjahre nicht nehmen, den Neustart auf dem Spielfeld quasi persönlich zu überwachen. Hintergrund ist, dass aufgrund eines Fauxpas des Birkacher Spielleiters fünf der Neuzugänge erst vom 19. November an spielberechtigt sein werden. „Mindestens so lange werden wir Alten Herren die Truppe weiter unterstützen, sagt Bäuerle, der bei seinem Comeback nach „15 nicht-aktiven Jahren“ auch noch von weiteren Kickern aus der AH-Mannschaft Sonntag für Sonntag Unterstützung erhält.

Der Blick auf das aktuelle Tabellenbild lasse zwar anderes erahnen, sagt er. Doch „nachdem wir im Sommer quasi bei Null angefangen haben, sieht es personell bei uns inzwischen richtig gut aus“, sagt Bäuerle. Der Trainer Palevic habe brutto derzeit 17, 18 Akteure in seinem Aufgebot zur Verfügung . Ein weiterer soll in Kürze noch dazukommen. Sein Name: Süleyman Sahin. Es handelt sich um jenen Spieler, der mit einem Kopfstoß in Richtung des Schiedsrichters und dem daraus resultierenden Spielabbruch für den absoluten Tiefpunkt innerhalb des Katastrophenjahres beim TSV Birkach gesorgt hatte. Bäuerle selbst hält den für ein komplettes Jahr vom Verbandssportgericht gesperrten Sünder inzwischen für geläutert, zudem habe Sahin ein Anti-Aggressions-Seminar absolviert. „Wir haben ihn vereinsintern mittlerweile begnadigt und wollen ihm trotz seines nicht entschuldbaren Ausrasters eine zweite Chance geben“, sagt Bäuerle.

Wie lange unterdessen sein eigenes Comeback andauern soll? „Mindestens so lange, bis wir zusammen den ersten Punktspielsieg geholt haben“, sagt der Vereinsvorsitzende und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Bäuerle ahnt, dass bis dahin noch einige Zeit vergehen könnte.