Das Göppinger Geldinstitut hat bereits hohe Millionensummen an Steuern zurückbezahlt. Seit kurzem wird strafrechtlich ermittelt.

Steuerrückzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe, strafrechtliche Ermittlungen und der Vorwurf des „Steuerraubs“: Die Kreissparkasse (KSK) Göppingen hat jahrelang sogenannte Cum-Cum-Geschäfte getätigt, bei denen es durch kurzfristiges Ausleihen von Aktien Steuerrückerstattungen gab, die den eigentlichen Besitzern der Papiere gar nicht zustanden. Diese Deals sind bekannter in einer noch trickreicheren Variante, den Cum-Ex-Geschäften. Bei diesen Transaktionen zirkulierten die Papiere um den Tag der Dividendenausschüttung unter den Beteiligten, bis das Finanzamt nicht mehr nachvollziehen konnte, wem die Aktien eigentlich gehören. Im Gegensatz zu Cum-Cum wurde bei Cum-Ex die Steuer gleich mehrfach erstattet. KSK-Vorstand Hariolf Teufel räumt im Zusammenhang mit den Cum-Cum-Deals „Gesamtaufwendungen“ in Höhe von rund 61 Millionen Euro ein. Auf Anfrage erläutert Edgar Wolff, er ist Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse, was sich hinter dieser Zahl verbirgt: „Die Aufwendungen beinhalten ausschließlich versagte Körperschaftssteuer-Anrechnungen, inklusive Solidaritätszuschlag und Zinsen.“ Es laufen auch Ermittlungen: „Ganz aktuell wurden wir in der vergangenen Woche von der Einleitung eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens informiert“, teilte Wolff vor wenigen Tagen auf Anfrage mit.