Da auch Heinz-Werner Schulte nicht damit rechnet, dass die Zinsen bald steigen und die Anforderungen reduziert werden, baut er für die Zukunft vor. Bis zum Jahr 2020 sollen die Gewinne stabil bleiben, aktuell sind 100 Millionen Euro vor Steuern erwirtschaftet worden. Bis in vier Jahren will die Kreissparkasse 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital angesammelt haben. Ein dickes Polster für (noch) schwierigere Zeiten.

 

Deswegen sind Fusionen kein Thema. „Wir haben eine gesunde Größe“, sagt Schulte, die noch Raum lasse für soziales Engagement. Eines ist übrigens, Bürgerkonten für Flüchtlinge einzurichten. Viel verdient wird damit nicht, doch kann die Kreissparkasse damit ihren Anspruch erfüllen, mehr zu sein als ein Geldhändler. Sondern Teil der Gesellschaft, der Stadt und des Landkreises.

So wie am Anfang. Als 1922 die erste Filiale in Kornwestheim eröffnet oder 1970 der erste Geldautomat in Bietigheim aufgestellt wurde, waren das für die Orte große Entwicklungsschritte. Jährlich spendet die Kreissparkasse hohe Summen fürs Ehrenamt und soziale Zwecke. Kreissparkassenchefs sind oft Teil des öffentlichen Lebens. Denn regionale Verwurzelung ist die beste Lebensversicherung – und die letzte. Und das war 1852 letztlich nicht anders.