Sie hat Risse und ist so schmal, dass es bei Gegenverkehr oft brenzlig wird: Die K1061 ist dringend sanierungsbedürftig. Jetzt soll sie breiter und sicherer werden, sorgt bis dahin aber für nötige Umwege im Verkehr.
Sie ist eng und obendrein schlecht in Schuss: Seit Jahren ist die Kreistraße 1061 sanierungsbedürftig. Die Straße, die vom Weil der Städter Teilort Hausen nach Tiefenbronn-Lehningen führt, überquert dabei die Grenze zwischen dem Landkreis Böblingen und dem Enzkreis. Beide Landkreise hatten die Strecke rund um die jeweiligen Ortsdurchfahrten in der Vergangenheit bereits saniert – ein rund 800 Meter langer Streckenabschnitt dazwischen, der auf der Kreisgrenze liegt, blieb aber bisher außen vor. Auch, weil mit 2400 Fahrzeugen am Tag hier nicht wirklich starker Verkehr herrscht.
Das ändert sich jetzt: Seit wenigen Tagen laufen die Bauarbeiten auf der Kreisstraße, die Sanierungsmaßnahme ist ein Gemeinschaftsprojekt. Beteiligt sind die beiden betroffenen Kommunen ebenso wie die beiden Landkreise, wobei die Federführung in Böblingen liegt. Die Straße wird durch die Sanierung nicht nur rundum erneuert, sondern auch breiter – denn sie misst bisher nur knapp fünf Meter.
Brenzlige Situationen bei Gegenverkehr
In der Vergangenheit führte das immer wieder zu brenzligen Situationen, zumal auf der Strecke auch Linienbusse unterwegs sind. „Da konnte es einem am Steuer schon mulmig werden, wenn man sich fast auf Kollisionskurs mit dem Gegenverkehr sah“, so der Böblinger Landrat Roland Bernhard. In Zukunft wird es für Autofahrer komfortabler: Sechseinhalb Meter Platz gibt es dann für den Verkehr.
Darüber hinaus gibt es auch für Radfahrer und Fußgänger gute Nachrichten. Denn neben der Straße wird auch ein neuer Geh-, Rad- und Wirtschaftsweg gebaut, der dann dreieinhalb Meter Breite messen soll. Auf Weiler Gemarkung wird er an das bestehende Radwegenetz angeschlossen. Besonders freut man sich darüber im beteiligten Weil der Stadt: „Dass es künftig einen Fuß-, Rad- und Wirtschaftsweg gibt, ist eine tolle Sache, die die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöht“, sagt Bürgermeister Christian Walter.
Nicht mehr verkehrssicher wegen Rissen und Dellen
Das Thema Verkehrssicherheit ist bei diesem Projekt derweil zum geflügelten Wort geworden: Dass man für eine „attraktive und sichere Verkehrsverbindung“ sorge, kommentiert etwa Bastian Rosenau, Landrat des Enzkreises. Zuletzt sei die Straße in keinem verkehrssicheren Zustand gewesen, so das Böblinger Landratsamt. Banketten am Straßenrand waren nicht ausreichend tragfähig, die Fahrbahn war nicht mehr frostsicher, Fahrbahnoberfläche und Unterbau hätten Risse und Dellen aufgewiesen.
Das alles zu korrigieren kostet. Für Straße und Radweg belaufen sich die Kosten auf rund 2,4 Millionen Euro, die zum größten Teil zwischen den beiden Landkreisen aufgeteilt werden. Damit der Rad- und Fußweg auch für landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden kann, muss er breiter werden. An diesen Mehrkosten beteiligen sich die beiden Kommunen Tiefenbronn und Weil der Stadt, letztere zahlt rund 120 000 Euro.
Vollsperrung bis zum Spätherbst
Bis Auto- und Radfahrer von den frisch sanierten Wegen profitieren können, dauert es noch eine Weile. Die Straße ist für die Bauarbeiten bis voraussichtlich November voll gesperrt. Der motorisierte Verkehr wird bis dahin umgeleitet: Aus Richtung Weil der Stadt geht es über Mühlhausen nach Lehningen, in anderer Richtung können Autofahrer die Verbindung über Münklingen nutzen. Der Bus der Linie 666 fährt ebenfalls über die Würmtalstraße und Mühlhausen.