Der erst im Mai gewählte AfD-Kreisrat Andreas Schönberger aus Korntal-Münchingen hat die AfD-Gruppe im Ludwigsburger Kreistag verlassen. Hat das Auswirkungen auf die Präsenz der AfD in den Gremien?

Ludwigsburg - Der erst im Mai gewählte AfD-Kreisrat Andreas Schönberger aus Korntal-Münchingen hat die AfD-Gruppe im Ludwigsburger Kreistag verlassen. Dies teilt er in einer Presseerklärung mit. „Meinen Sitz im Kreistag werde ich behalten“, sagt er weiterhin und schreibt: „Ich bitte um Verständnis, dass ich mich zu den Beweggründen nicht äußern möchte.“ Sollten andere Personen sich zu den Umständen des Austritts in einer Weise äußern, die eine Erwiderung erforderlich mache, so behalte er sich eine Stellungnahme vor.

 

1800 Stimmen bei der Kreistagswahl

Der AfD-Kreisvorsitzende Michael Mayer drückt sein „tiefes Bedauern“ aus und will zunächst das Gespräch mit Schönberger suchen, der Sprecher der dreiköpfigen AfD-Gruppe im Kreisparlament, Walter Müller, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Schönberger ist Krankenpfleger und hatte bei der Kreistagswahl 1800 Stimmen erreicht. Die AfD war wegen fehlender Kandidaten ohne Fraktionsstatus in den Kreistag eingezogen.

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Teilweise abweichende Positionen

Schönberger hat sich in Korntal-Münchingen mit kritischen Wortmeldungen zum Missbrauchsskandal bei der Brüdergemeinde bekannt gemacht. Auch auf Facebook nimmt er regelmäßig Stellung. Dabei fällt auf, dass er manchmal von der AfD abweichende Positionen vertreten hat – etwa beim Klimawandel. Ob die Verkleinerung der AfD-Gruppe von drei auf zwei Mitglieder Auswirkungen hat, etwa auf die Präsenz in Gremien, wird derzeit beim Ludwigsburger Landratsamt geprüft.