Rund sechs Millionen Euro hat die Stadt investiert, um künftig den Autolärm von Perouse fernzuhalten.

Rutesheim - Die großen Straßenbaustellen in Perouse sind abgeschlossen. Die neue Ostumfahrung mit der großen T-förmigen Kreuzung, dem Kontenpunkt Mitte, führt den Verkehr von und zur Autobahn sowie den der Malmsheimer Straße weit weg vom Ort. Dieser wird noch zusätzlich mit einem sechs Meter hohen Erdwall vom Autolärm abgeschirmt.

 

Und hinter diesem Erdwall, am Rande des neuen Perosa-Argentina-Platzes, wird nun fleißig gearbeitet. Hier soll nämlich die Nahversorgung von Perouse aufgebaut werden. Die Großbäckerei Sehne aus Ehningen, die bisher das einzige Ladengeschäft im Ort war, errichtet einen Markt mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche, den sie an den Lebensmitteldiscounter Netto vermieten wird.

Lebensmittelmarkt mit Café

Aber auch die Bäckerei zieht sich nicht aus dem Waldenserort zurück. In dem Marktgebäude wird auch eine Backstube und ein Café mit großzügiger Außenterrasse angesiedelt. Eröffnet wird das Haus am Dienstag, 5. Dezember, um 7 Uhr.

Wo rund sechs Millionen Euro von einer Stadt investiert werden – vom Land und vom Landkreis gab es nur minimale Kostenzuschüsse – nehmen die Baustellen nicht so schnell ein Ende. Mit der Eröffnung der neu gebauten Straßen, wurde nun die letzte Bauphase in Perouse mit dem Rückbau des alten Kreisverkehrs und der Neugestaltung der Bushaltestellen begonnen. Auch müssen noch die Radwege an die neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke angeschlossen werden, die über die Ostumfahrung führt.

Neuer Festplatz

Gearbeitet wird auch am künftigen Festplatz beim Netto-Markt. In Fahrtrichtung Rutesheim halten die Busse dann auf der Ostseite der Straße, die gegenwärtige Wendeschleife am östlichen Ende der Hauptstraße wird dafür entfallen. Geplant ist in Perouse zudem noch eine zusätzliche Bushaltestelle und zwar an der Wilhelm-Kopp-Straße.

Für die Versorgung des Netto-Marktes wird eine neue Gasleitung verlegt. Der Bereich muss bis zum 1. Dezember gesperrt bleiben. Während dieser Zeit ist die Ausfahrt aus der Hauptstraße bei der Bäckerei Sehne nicht möglich. Auf der Heimsheimer Straße kann nur bis zur Einmündung der Malmsheimer Straße gefahren werden. Doch für diese Straße gilt sowieso seit dem Umbau der Steinbruchspange, dass hier nur Anlieger, Busse und landwirtschaftliche Fahrzeuge fahren dürfen.

Ein Kohlkopf für die stolzen Perouser Krautbauern

Der als „Knotenpunkt Nord“ bezeichnete neue Kreisverkehr in Perouse ist schon fertig gebaut, er muss aber noch gestaltet werden. In den Kreisel mündet die neue Westumfahrung von Perouse, die Straße aus Richtung Flacht, die Nordumfahrung von Perouse sowie die Ausfahrt aus dem Waldenserort.

Zwei Alternativen, wie der Kreisel gestaltet werden könnte, hat Markus Sattler vom städtischen Bauamt entworfen. Diese Pläne müssen allerdings erst vom Regierungspräsidium Stuttgart gut geheißen werden, denn die Behörde ist für Kreisverkehre außerhalb einer Ortschaft zuständig.

Vier Wappen

Vorgesehen ist, dass die vier Wappen von Rutesheim, von Perouse sowie die der beiden Partnerstädte Scheibbs (Österreich) und Perosa Argentina (Italien) das Rondell zieren sollen. Nachts werden sie von elektrischen Strahlern beleuchtet.

Und nun gehen die Vorschläge auseinander. In dem einen soll zu der Bepflanzung mit Salbei, Lavendel, Steinkraut, Iris, Thymian, Mauerpfeffer, Lampenputzergras und Storchschnabel noch einige hohe Säulenwacholder hinzukommen.

Ein großer Krautkopf

In der anderen Variante könnte ein etwa vier Meter großer Krautkopf den Kreisverkehr dominieren. Damit soll auf die alte Tradition des Krautanbaus in Perouse hingewiesen werden. Der Kohlkopf soll aus Kunststoff gefertigt werden. Das hängt auch damit zusammen, dass auf einem Kreisverkehr keine Aufbauten und Bepflanzungen angelegt werden dürfen, die bei einem Unfall eine zusätzliche Gefahren- oder Verletzungsquelle für Personen darstellen könnten. Noch geklärt werden soll, wie auf diesem Kreisverkehr der Wahlspruch der Waldenser „Lux lucet in tenebris“ (Das Licht leuchtet in der Dunkelheit) integriert werden könnte.

„Unsere Stadtgärtner haben den Ehrgeiz, den Kreisverkehr im Frühling selbst zu gestalteten und wie auch die anderen an der Rutesheimer Nordumfahrung zu erhalten“, sagt Erster Beigeordneter Martin Killinger. Wird ein Kreisverkehr nicht bepflanzt wird einfach Gras eingesät, das das Regierungspräsidium dann mähen lässt.