Fast 21 Jahre hat er die Geschicke des Flughafens Stuttgart gelenkt. Jetzt ist er Ruheständler. In der Staatsgalerie wurde Georg Fundel mit viel Lob vom Ministerpräsidenten verabschiedet.
Stuttgart - Am Flughafen Stuttgart ist die Ära Fundel jetzt Geschichte. Am Freitagnachmittag wurde Georg Fundel (63) nach fast 21 Jahren Tätigkeit als Geschäftsführer in den Ruhestand verabschiedet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte dabei in der Staatsgalerie, Fundel habe in dieser Zeit die Flughafen Stuttgart GmbH aus tiefroten Zahlen geholt und den Airport mit „Tatkraft, Hartnäckigkeit und Geschick“ zu einem der profitabelsten Flughäfen Deutschlands gemacht. „Chapeau“, sagte Kretschmann. Oder anders ausgedrückt: Er ziehe den Hut. Diese 21 Jahre könne man wirklich eine Ära Fundel nennen. „Sie wird als eine der erfolgreichsten in die Geschichte des Flughafens eingehen“, fügte Kretschmann hinzu. Co-Geschäftsführer Walter Schoefer habe den erfolgreichen Kurs maßgeblich unterstützt.
Ministerpräsident nimmt den Luftverkehr ins Gebet
Der Ministerpräsident verhehlte nicht, dass für ihn der Luftverkehr „nicht die umweltfreundlichste Art der Bewegung“ ist. Insofern finde er es auch gut, dass aus dem von Fundel angeregten Bau einer zweiten Startbahn nichts geworden ist. Ein Flughafen könne nicht ungebremst wachsen. Er müsse Rücksicht auf Mensch und Natur nehmen. Ein Transformationsprozess, also ein Wandel, wie er die Automobilbranche erfasst habe, stehe dem Luftverkehr noch bevor. Dieser habe, „bei allem Realismus der Betrachtung“, noch viel Luft nach oben beim Wandel zu mehr Umweltfreundlichkeit. In Fundels Zeit sei der Flughafen aber auch schon nachhaltiger geworden.
Fundel sagte vor gut 300 Gästen der Flughafengesellschaft und vor seiner jüngst gekürten Nachfolgerin Arina Freitag, er habe am Flughafen eine großartige Zeit erlebt und von den Gesellschaftern – Land Baden-Württemberg und Stadt Stuttgart – viel Vertrauen bekommen für seine Unternehmensführung, bei der ihm Flexibilität wichtig gewesen sei. Mit dem Geld der Firma sei er sorgfältig wie mit seinem eigenem Geld umgegangen.