Winfried Kretschmann beendet vorerst die Diskussion um seine Nachfolge. Doch die Debatte wird nicht abebben. Dafür bekommt sie allmählich Struktur, kommentiert Reiner Ruf

Stuttgart - Winfried Kretschmann hat am Wochenende zwei Dinge klargestellt. Auf dem Landesparteitag der Grünen betonte der Ministerpräsident mit Blick auf die jüngsten Coronabeschränkungen, er sei kein „Pharao, der unterdrückt“. Schon klar, dies behauptet niemand gesunden Geistes. Hingegen mag manch einen das Bekenntnis verwirrt haben, er sei genauso wenig ein „Moses, der befreit“. Wie schade! Hat Kretschmann nicht vor zehn Jahren die Grünen ins Gelobte Land geführt – an die Regierungsmacht? Manchmal, so geht die Fama, streife Kretschmann wachsamen Blickes durch den Park des Staatsministeriums, um zu schauen, ob nicht irgendwo ein Dornbusch brennt. Aber das ist wirklich nur ein Gerücht.