Bei der Offensive auf die IS-Hochburg Mossul finden irakische Kräfte ein Massengrab. Noch ist unklar, ob es sich um Zivilisten oder Soldaten handelt, die mutmaßlich der Terrormiliz Islamischer Staat zum Opfer fielen.

Erbil - Das irakische Militär hat nach eigenen Angaben südlich der IS-Hochburg Mossul ein Massengrab entdeckt. Darin befänden sich rund 100 bis auf das Skelett verweste, enthauptete Leichen, teilte ein Sprecher des Gemeinsamen Militärkommandos, Brigadegeneral Jahja Rassul, am Montag mit. Sie seien in der Nähe einer landwirtschaftlichen Hochschule in der Stadt Hammam al-Alil, rund 20 Kilometer von Mossul entfernt, gefunden worden.

 

Rassul sagte, Forensiker aus Bagdad würden den Fundort am Dienstag untersuchen. Der Zustand der Leichen erschwere es, festzustellen, ob es sich um Soldaten oder Zivilisten handele. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat seit der Eroberung von Gebieten im Norden und im Zentrum des Irak 2014 mehrere Massaker verübt. Oft hielten die Extremisten dies mit Fotos und Videos fest, die sie als Propagandamaterial im Internet veröffentlichten.

Vergangene Woche hatte das irakische Militär zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren Fuß auf östliche Gebiete innerhalb der Stadtgrenzen von Mossul setzen können. Im Süden konzentrieren sich die Kämpfe auf die Gegend um Hammam al-Alil. Die Einheiten werden durch Luftangriffe der US-geführten Koalition unterstützt. Die Extremisten des IS leisten mit Selbstmordanschlägen, Sprengfallen und Häuserkämpfen in engen Gassen Widerstand.