Israels Kriegskurs folgt der radikalen Logik seiner Eliten. Er wird sich als Irrweg erweisen.
Vor dreißig Jahren, 1992, töteten israelische Raketen den damaligen Hisbollah-Chef Abbas al-Musawi. Danach wurde dessen Organisation so stark und aggressiv wie nie zuvor. 2004 töteten israelische Raketen den Hamas-Führer Ahmad Scheich Yasin. Erst danach entwickelte sich die Hamas zu einer ernsten Bedrohung für Israels Sicherheit. Bis 2023. Seitdem haben israelische Bomben den aktuellen Hamas-Chef Ismail Hanijya getötet, am Wochenende den aktuellen Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Das Töten feindlicher Anführer ist ein großer Erfolg der israelischen Sicherheitskräfte, er bringt militärische Vorteile und eine Atempause im Bedrohungsszenario für den jüdischen Staat. Dieses Mal könnte Israels Atempause länger dauern, denn es tötet derzeit besonders viele Feinde. Aber es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass dieses Land seinen Weg zu Ruhe und Sicherheit mit Bomben ebnet. Auf diesem Weg warten über kurz oder lang nur neue Anschläge und Kriege.