Jetzt ist schnelles Handeln gefragt: In Waldenbuch soll eine mobile Wohnanlage für 24 Personen entstehen, vorzugsweise für ukrainische Staatsbürger. Der Mietvertrag für die Module läuft zunächst zwei Jahre.

Die Suche nach Wohnraum für geflüchtete Menschen aus der Ukraine geht in Waldenbuch in eine neue Phase: Neben der Nutzung von privaten Angeboten legt die Stadt mit einer weiteren städtischen Flüchtlingsunterkunft nach. Für einen Zeitraum von zwei Jahren werden Raummodule angemietet, die auf dem Stadionparkplatz an der Echterdinger Straße zu einer einstöckigen Anlage zusammenmontiert werden. 24 Personen sollen dort vorübergehend eine Heimat finden.

 

Der Gemeinderat muss dem am 29. März noch zustimmen. Der Technische Ausschuss hat jetzt bereits zugestimmt. „Wir brauchen grünes Licht, damit es schnell gehen kann“, sagt der Bürgermeister Michael Lutz. Zum einen wegen der steigenden Zahl von Menschen in Not, die nun auch in Waldenbuch ankommen. Zum anderen, weil die Nachfrage nach mobilen Unterbringungsmöglichkeiten täglich steigt. In der Folge gehen die Preise durch die Decke, und Wolfgang Kloker vom Waldenbucher Bauamt gibt zu bedenken: „Man muss schauen, dass man schnell dabei ist, damit man überhaupt noch etwas bekommt.“

Am Standort war bereits 2015 eine Flüchtlingsunterkunft

In Kooperation mit einer Firma, mit der die Stadt bereits zusammengearbeitet hat, wird das neue Unterbringungskonzept nun umgesetzt. Wohn-, Küchen- und Sanitärmodule werden miteinander kombiniert. Der Standort neben dem Containerbau an der Echterdinger Straße ist bereits mit einem Wasser-, Abwasser- sowie Stromanschluss ausgestattet. Dort hatte bereits 2015 für kurze Zeit eine mobile Flüchtlingsunterkunft des Landkreises Platz gefunden.

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Ende März sollen die vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sein. Eine Lieferung ist nach Auskunft des Bauamts dann innerhalb von vier Wochen möglich. Für den Auf- und Abbau der Module rechnet die Stadt mit Kosten von rund 45 000 Euro. Außerdem wird eine jährliche Miete von 90 000 Euro angesetzt. Wenn möglich, soll der Vertrag um eine Verlängerungsoption für weitere zwei Jahre ergänzt werden.

Auch Privatpersonen bieten Wohnraum an

Die 24 zusätzlichen Plätze schaffen Perspektive. Die Stadtverwaltung geht jedoch davon aus, dass die vorhandenen Kapazitäten trotzdem nicht ausreichen werden. „Wir sind nach wie vor auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Vier Familien haben bereits angeboten, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In einem nächsten Schritt gehen wir jetzt auf die Eigentümer von leerstehenden Objekten zu“, plant Michael Lutz.

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Außerdem wird die städtische Flüchtlingsunterkunft im Containerbau an der Echterdinger Straße renoviert. Die Stadt hatte den zweigeschossigen Bau Anfang 2021 vom Landkreis übernommen. Mittlerweile weist das Gebäude deutliche Gebrauchsspuren auf. Böden, sanitäre Anlagen, Wände und Decken sollen von Ende März bis Mitte Juli für rund 95 000 Euro erneuert werden. Während der Arbeiten im Erdgeschoss muss die Anlage geräumt werden. Anschließend finden dort wieder 25 Personen Platz.