Ukrainische Behörden melden, dass russische Truppen Phosphorbomben eingesetzt haben sollen. Was die Waffe so gefährlich macht und inwiefern sie nach der Genfer Konvention verboten ist.

Baden-Württemberg: Lea Krug (lkr)

Russische Truppen sollen bei einem Angriff im Osten der Ukraine nach Angaben eines örtlichen Polizeivertreters in der Nacht auf Sonntag Phosphorbomben eingesetzt haben. Die Nachricht lässt aufhorchen, denn der Einsatz dieser Bomben gegen Zivilpersonen ist laut Genfer Konvention verboten.

 

Die Ortschaft Popasna rund hundert Kilometer westlich von Luhansk sei in der Nacht von der russischen Armee angegriffen worden, schrieb Polizeichef Oleksij Bilotschyzky in der Nacht zum Sonntag auf Facebook. Dabei seien auch Phosphorbomben eingesetzt worden. Es gebe „unbeschreibliches Leid und Brände.“ Die Angaben konnten von unabhängiger Seite allerdings zunächst nicht überprüft werden.

Was die speziellen Brandbomben so gefährlich macht

Phosphorbomben sind sogenannte Brandbomben, die ein Gemisch aus weißem Phosphor und Kautschuk enthalten. In Verbindung mit Luft entzündet es sich und produziert eine enorme Flamme und starken Rauch.

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Die Dämpfe sind hochgiftig, wie die Organisation „ International Physicians for the Prevention of Nuclear War“ (IPPNW) erklärt. Der Stoff verursache etwa auf der Haut schwere Verbrennungen, die Heilungschancen gelten als schlecht. Schon eine geringe Dosis könne tödlich sein.

Der Einsatz solcher Waffen gegen Zivilpersonen ist daher laut den Zusatzprotokollen von 1977 zu den Genfer Abkommen von 1949 verboten. Der Einsatz im Allgemeinen allerdings nicht. Organisationen wie IPPNW verurteilen den Einsatz von weißem Phosphor allerdings generell. Mit solchen Waffen werde unnötiges Leid verursacht.