Am 24. Februar jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine. Weltweit wird daran erinnert – auch in Stuttgart. Ein Ausblick auf wichtige Veranstaltungen in der Stadt.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Am Abend des 24. Februar 2022, dem Tag, als Russland seinen Angriff auf die Ukraine startete, versammelten sich einige Hundert Demonstranten vor dem inzwischen geschlossenen russischen Honorarkonsulat in der Leitzstraße. Es war die erste von zahlreichen Kundgebungen in Stuttgart, die seitdem stattgefunden haben.

 

Ukrainische Community demonstriert mit Pulse of Europe

Auch an diesem Freitag, genau ein Jahr später, wird in Stuttgart gegen den russischen Angriffskrieg demonstriert. Gemeinsam mit der europäischen Bürgerbewegung Pulse of Europe veranstaltet die ukrainische Community eine Kundgebung in der City. Beginn ist um 16.30 Uhr in der Lautenschlagerstraße 23. Von dort wollen die Teilnehmer zum Schlossplatz ziehen. Ab 18 Uhr sind dort Reden geplant. Es sprechen unter anderem der Europaabgeordnete Rainer Wieland (CDU), die Bundestagsabgeordneten Anna Christmann (Grüne) und Macit Karaahmetoğlu (SPD) und die FDP-Kreisvorsitzende Gabriele Reich-Gutjahr.

Mahnwache und Lichtaktion von Friedensgruppen

Einen anderen Akzent setzt ein Bündnis aus 18 Friedensgruppen, das unter dem Motto „Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!“ für den 24. Februar in mehr als 20 Städten zu Protesten „gegen den Krieg und für Frieden“ aufgerufen hat, darunter auch in Stuttgart. Um 13 Uhr ist eine Mahnwache auf dem Schlossplatz geplant. Um 17.30 Uhr soll eine Lichtaktion vor dem Hospitalhof folgen; mit Kerzen wird ein Peace-Zeichen arrangiert. Daran schließt sich um 18 Uhr eine Kundgebung mit Reden unter anderem von Paul Russmann (Ohne Rüstung leben) und Heike Hänsel (Gesellschaft Kultur des Friedens) an.

Friedensgottesdienst in St. Eberhard

Zeitgleich beginnt in der katholischen Domkirche St. Eberhard in der Königstraße um 18 Uhr ein ökumenischer Friedensgottesdienst, den der Landesbischof der Evangelischen Landeskirchen in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, und der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst gestalten. Daran mitwirken werden auch Pfarrer Roman Wruszczak und Mitglieder der Stuttgarter ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde sowie Stiftskirchenpfarrer Matthias Vosseler und Stadtdekan Christian Hermes.

Maria und das Jesuskind auf einer Munitionskiste

Dabei wird auch eine Ikone zu sehen, sein, die das ukrainische Künstlerpaar Sonia Atlantova und Oleksandr Klymenko auf den Deckel einer Munitionskiste geschrieben hat. Sie zeigt Maria und das Jesuskind und soll an den Sieg des Lebens über den Tod erinnern. „Das Holz der Munitionskiste steht für die harte und grausame Realität, in der Gottes Friede ankommen soll und muss“, erklärt Stadtdekan Christian Hermes. Die Idee, Ikonen auf Munitionskisten zu schreiben, hatte das Kiewer Ehepaar bereits 2014, als Russland im Donbass einmarschierte. Ihre Werke auf Munitionskisten waren bereits in mehr als 50 europäischen Städten zu sehen.

Fotoschau zum Thema Krieg

Um eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg geht es am 24. Februar auch bei Andreas Langen (arge lola) und Hartmann Projects im Innenhof der Breitscheidstraße 48 in Stuttgart. „Wir haben fotografische Bilder von ukrainischen und deutschen Fotografinnen und Fotografen zusammengetragen, die sich intensiv und über lange Zeiträume hinweg mit dem Konflikt befassen“, erklärt Kurator Markus Hartmann. Gezeigt werden Bilder von Robin Hinsch, Alexander Glyadyelov, Johanna-Maria Fritz und Sebastian Wells. Zu sehen sind die Fotos als Projektion. Dazu gibt es Livekommentare. Beginn ist um 19 Uhr. Interessenten werden gebeten, sich anzumelden unter Telefon: 07 11 / 722 13 91 oder per Mail: intern@hartmannprojects.com