Für die Schwaben endete der Zweite Weltkrieg etliche Tage früher als in Berlin. Erst besetzten Franzosen die zerstörte Stadt. Nach wenigen Wochen mussten sie aber der US Army weichen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Zumindest in den Stuttgarter Kinos herrschte während der letzten Kriegstage noch die reinste Idylle. Die Naziikone Marika Rökk durchlebte auf der Leinwand Abenteuer ganz anderer Art als jene alltäglichen, welche ihre Zuschauer zu überstehen hatten. „Wenn ich Sie, mein Führer, für ein paar Augenblicke erheitern konnte, so bin ich darüber unendlich stolz und glücklich“, schrieb sie in einem Brief an Adolf Hitler. Ob ihr Film „Die Frau meiner Träume“, der in den Lichtspieltheatern der von Bomben zerstörten Stadt damals zu sehen war, das schwäbische Publikum erheitern konnte, ist nicht überliefert. Rökk begibt sich darin auf eine Flucht, um die sie viele beneidet haben dürften. Die 266 000 Stuttgarter, die den Krieg überlebt hatten, mussten ausharren.