Im Stuttgarter Hauptbahnhof kommt es immer wieder zu Straftaten. Die Bundespolizei hat alle Hände voll zu tun.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Auch für Taschendiebe gilt: Man sollte bei der Suche nach Opfern nicht betrunken sein – sonst ist die Flucht schnell zu Ende. Im Stuttgarter Hauptbahnhof wurde eine Trickdiebin mit 2,6 Promille dingfest gemacht. Ihr Komplize, mutmaßlich nüchtern, entkam mit dem Geldbeutel eines Reisenden. Auch bei einer Prügelei spielte übermäßiger Alkoholkonsum eine große Rolle.

 

Die Bundespolizei hofft nun auf Zeugenhinweise zu dem Fall, der sich am Freitag gegen 10.30 Uhr im Warteraum des Hauptbahnhofs abspielte. Ein Paar setzte sich links und rechts neben einen 69-jährigen Reisenden, die alkoholisierte Frau wurde zudringlich. Während die Betrunkene das Opfer in ein Gespräch zu verwickeln versuchte, griff ihr Komplize auf der anderen Seite in die Jackentasche des 69-Jährigen und erbeutete dessen Geldbörse mit 90 Euro und Ausweisen. Als das Opfer den Diebstahl bemerkte, war der 1,65 Meter große Mann mit grüner Jacke und schwarzen Stiefeln über alle Berge. Nur die mit 2,6 Promille alkoholisierte Frau kam nicht weit. Die 43-Jährige aus dem Kreis Esslingen wurde angezeigt und später wieder auf freien Fuß gesetzt.

Schlägerei mit sieben Männern

Alkohol spielte wohl auch tags darauf eine Rolle, als sich sich sieben Männer auf dem Querbahnsteig bei den Gleisen 5 und 6 eine Prügelei lieferten. Zwei 27 und 35 Jahre alte Hauptbeschuldigte schlugen am Samstag gegen 23.15 Uhr auf einen 28-jährigen Widersacher mit Fäusten ein – bis dieser bewusstlos zu Boden ging. Die Angreifer hatten trotz 1,5 bis 1,6 Promille nichts an Schlagkraft eingebüßt. Anschließend kam es noch zu weiteren Faustkämpfen unter den Beteiligten.

„Wer wie genau beteiligt war, das wird noch ermittelt“, sagt Meriam Kielneker, Sprecherin der Bundespolizei. Außerdem ist auch der Hintergrund der Auseinandersetzung unklar. Die 20 bis 35 Jahre alten Männer sind allesamt Schwarzafrikaner, die aus den Landkreisen Esslingen, Böblingen und Ludwigsburg nach Stuttgart gekommen waren. Zeugenhinweise nimmt die Stuttgarter Inspektion der Bundespolizei unter der Rufnummer 07 11 / 87 03 50 entgegen.