Der Polizei ist offenbar einer der größten Schläge im Bereich der Einbruchsdelikte der vergangenen Jahre gelungen. Sie kommt zum Schluss, dass acht Männer in der Stadt in 100 Wohnungen engebrochen sein sollen. Der Wert der Beute: mehrere 100.000 Euro.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Der Polizei ist offenbar einer der größten Schläge im Bereich der Einbruchsdelikte der vergangenen Jahre gelungen. Nach umfangreichen Ermittlungen kommt sie zum Schluss, dass acht Männer von 2012 bis Herbst 2014 in der Stadt in insgesamt 100 Wohnungen eingebrochen sein sollen. Der Gesamtwert der Beute beträgt mehrere Hunderttausend Euro. Gestohlen haben die mutmaßlichen Täter wohl vor allem Schmuck, Geld, Smartphones, tragbare Computer, Kameras, Elektrogeräte sowie Antiquitäten, aber auch Modeschmuck und Massenartikel, wie Handtaschen und Rucksäcke.

 

Wohnung diente als Unterschlupf

Ausgangspunkt der aufwendigen Ermittlungen war vorigen Spätsommer ein Tipp des Landeskriminalamts München gewesen. Die Polizei in Stuttgart klingelte daraufhin am 9. September an der Augsburger Straße in Untertürkheim an einer Wohnungstür. Dort lebten drei 25, 29 und 31 Jahre alte Männer. Der 31-Jährige sprang bei der Flucht noch aus dem Fenster – wurde aber mit einem Beinbruch ebenfalls festgenommen wie die beiden anderen Männer. Bei der Hausdurchsuchung entdeckten die Polizisten etwa 400 Gegenstände, die mutmaßlich von Wohnungseinbrüchen stammten. Außerdem fiel den Ermittlern Tatwerkzeug in die Hände.

Immer wieder kam Verstärkung aus Georgien

Die drei Männer sitzen seit der Wohnungsdurchsuchung in Untersuchungshaft. Bei den Ermittlungen kam ans Licht, dass es wohl mindestens fünf weitere Mittäter gab. Auch diese Männer im Alter von Ende 20 bis Anfang 30 stammen aus Georgien, wurden aber bereits im Sommer 2012 , Sommer 2013 und Februar 2014 gefasst und später verurteilt. Sie erhielten Gefängnisstrafen zwischen 15 und 27 Monaten. Möglicherweise müssen sie damit rechnen, dass sie nach dem Auffliegen der Bande in weiteren Prozessen zu noch längeren Gefängnisstrafen verurteilt werden.

Mit Bus und Bahn auf Beutezug

Wenn jemand gefasst wurde, sollen die Bandenmitglieder weitere Männer aus Georgien nach Stuttgart geholt haben, um weiterhin in Gruppen von drei oder vier Mann auf Beutezug zu gehen. Auffallend war laut der Polizei, dass die mutmaßlichen Täter dabei meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren.