Weniger Straftaten insgesamt, aber eine Zunahme bei Diebstählen von Fahrrädern: Im Bezirksbeirat wurde die Kriminal- und Unfallstatistik 2017 für Stuttgart-Weilimdorf vorgestellt.

Weilimdorf - Mit Spannung erwartet wird im Bezirksbeirat jeweils der „Jahresbericht der Revierleitung zur Sicherheitslage in Weilimdorf“, der sich aus der Verkehrsunfallstatistik und der polizeilichen Kriminalstatistik des Vorjahres zusammensetzt. Bei der Vorstellung der Zahlen für das Jahr 2017 standen in der aktuellen Sitzung des Sicherheitsbeirates des Gremiums die positiven Entwicklungen im Vordergrund.

 

Zunächst zeigte Andreas Roux, der stellvertretende Leiter des Polizeireviers, die Statistik für die Gesamtstadt, die im Zwölfjahresvergleich die niedrigste Zahl an Straftaten aufweist, wobei im Vergleich zum Vorjahr die Rate um 7,8 Prozent gesunken war: „Und exakt um diesen Prozentsatz ist sie auch in Weilimdorf gesunken.“ Zur Einordnung dieser Tendenz führte er einen weiteren Vergleich an: In der Gesamtstadt entfallen die Straftaten auf fünf Prozent der Bevölkerung, in Weilimdorf auf nur zwei Prozent. Daraus schloss Roux vorneweg: „Das sind sehr deutliche Zahlen. Sie zeigen, dass Weilimdorf ein sehr sicherer Stadtbezirk ist.“

Weniger illegale Graffiti

In der Betrachtung einzelner Deliktfelder ging es zunächst um „Straftaten gegen das Leben“. Im Vorjahr gab es keine derartige Tat, in 2017 allerdings eine, zu der sich Roux so äußerte: „Das war eine gewaltsame Auseinandersetzung in einer Shisha-Bar, bei der das Opfer schwerste Kopfverletzungen erlitten hatte. Die beiden Täter konnten zunächst flüchten, wurden aber wenige Tage später festgenommen. Beide sind nun in Haft.“ Auch bei den von drei auf vier gestiegenen Vergewaltigungen macht er einzelne Angaben. So berichtet er über die „Anzeige einer Ehefrau“, die „über mehrere Monate zu sexuellen Handlungen gezwungen wurde“. In einem anderen Fall habe sich die betroffene Frau dank Hinzugekommener befreien können: „Der Täter wurde in die Psychiatrie eingewiesen.“

Deutlich gesunken ist die Zahl der Sachbeschädigungen wie auch von illegaler Graffiti. „Sorge macht uns aber die Zunahme von Fahrrad-Diebstählen im öffentlichen Raum“, führte Roux aus. Mit 36 Diebstählen stieg die Fallzahl um 140 Prozent: Es sei der Polizei mangels Zeugen nicht gelungen, Taten entscheidend aufzuklären.

Wohnungseinbrüche gingen zurück

Mit 34 Wohnungseinbrüchen gab es gegenüber dem Vorjahr hingegen fünf Fälle weniger. Hier schlug Roux den Bogen in die unmittelbare Gegenwart: „Wir hoffen, dass wir die Tendenz auch 2018 halten.“ Mit Blick auf die dunkle Jahreszeit und auf die damit drohende „Hochsaison für Wohnungseinbrüche“ sagt er: „Ich appelliere an die Bürgerschaft, uns jede verdächtige Wahrnehmung sofort zu melden.“

In Sachen Verkehr konnte Roux mit einer „erfreulichen Erkenntnis“ aufwarten: „Die Zahl der Unfälle ist mit 324 insgesamt weiter gesunken und zwar um 5,5 Prozent.“ Allerdings wurden dabei im Jahr 2017 mehr Personen verletzt: 81 gegenüber 66 im Vorjahr. Sehr deutlich gesunken ist die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war: Vier waren es im vergangenen Jahr, dreimal so viel noch in 2016. Roux erklärte das damit, „dass unsere verstärken Kontrollen zu wirken scheinen“. Und gegen den Trend in der Gesamtstadt ist in Weilimdorf auch die Zahl der Unfallfluchten gesunken, die sich nicht zuletzt im Bereich der sogenannten Parkrempler abspielen: 188-mal ist das im vergangenen Jahr passiert, gegen 227 Fälle im Vorjahr. Erfreulich sei auch, dass es vergangenes Jahr „keine Verkehrstoten gab“.

Hier wies Annekathrin Essig (Bündnis 90/Die Grünen) auf eine Gefahrenstelle hin, die im Sicherheitsbeirat schon öfters benannt wurde: die beiden Ampel-Querungen der B 295 im Bereich der Hemminger Straße. Essig berichtete, dass die aus Richtung Autobahn kommenden Lastwagen, die auf zwei Spuren ins Gewerbegebiet abbiegen, „permanent bei Rot über die Kreuzung fahren und das Grün für Radfahrer und Fußgänger missachten“. Dies sei eine „sehr gefährliche Situation, zumal Lkw tote Winkel haben und so andere Verkehrsteilnehmer übersehen können“. Sie schlug vor, „speziell an dieser Stelle Maßnahmen zu ergreifen, etwa eine stationäre Kontrollanlage“. Roux verwies bei diesem Punkt auf die „Zuständigkeit der Stadt in der Verkehrsüberwachung“.