Im vergangenen Jahr ging die Zahl der schweren Diebstähle in Feuerbach leicht zurück. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist gleichgeblieben. Revierleiter Jörg Schiebe stellte im Bezirksbeirat die Kriminalitätsstatistik vor.

Feuerbach - In der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats hat Jörg Schiebe, Leiter des Feuerbacher Polizeireviers, die Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr vorgestellt. Besonderes Augenmerk sei im Jahr 2014 auf die Aufklärung der Wohnungseinbrüche gelegt worden, sagte Schiebe und betonte vor den Kommunalpolitikern: „Wir sind in diesem Bereich massiv im Einsatz und schöpfen alle Ermittlungsmöglichkeiten aus.“ Nicht immer kommen die Einbrecher von weither gefahren und verschwinden nach der Tat sofort wieder mit dem Auto über die Autobahn. In einem inzwischen geklärten Fall ermittelte die Polizei einen Jugendlichen aus Weilimdorf als Mehrfachtäter: „Er hat insgesamt 16 Einbrüche gestanden“, berichtete Schiebe. Ähnliches gilt für die Serie, bei der die Täter immer wieder Mülltonnen und Müllcontainer in Feuerbach und Weilimdorf in Brand gesteckt haben. Auch neun Autos wurden durch die Brände stark beschädigt. Auch dieser Fall sei geklärt, so Schiebe. Mehrere Jugendliche aus Feuerbach, Weilimdorf und Ludwigsburg sind dringend tatverdächtig.

 

Mitunter gelingt es, die Täter auf frischer Tat zu ertappen, wie vor einiger Zeit bei einem Einbruch in einem Gebäude an der Leobener Straße. Um die Zahl der Einbrüche eindämmen zu können, ist die Polizei auch auf die Hinweise der Bevölkerung angewiesen: „Da laufen komische Leute bei uns im Wohngebiet herum“, beschrieb vor einiger Zeit ein wachsamer Bürger seine Beobachtungen am Telefon dem Polizeibeamten vom örtlichen Revier. In diesem Fall waren die vermeintlich Verdächtigen allerdings selbst Polizisten und streiften in Zivil nachts durch ein Wohngebiet.

Verdeckte Ermittlungen

Ähnlich ging es einem nicht in Uniform gekleideten Beamten, der sich in der Nähe eines Kindergartens aufhielt und dort verdeckt observierte. „Ein Anrufer, der ihn beobachtet hatte, meldete sich bei uns im Revier“, sagte Schiebe mit einem leichten Schmunzeln. Es sei aber die richtige Reaktion, wenn Bürger im Zweifelsfall den Polizeinotruf wählen. Natürlich liefern auch Tatortspuren wichtige Hinweise zur Aufklärung der Verbrechen. Schiebe ist zuversichtlich, dass im Laufe der kommenden Monate über genetische Spuren noch einige Straftäter ermittelt werden können: „Wir haben hier vor Ort einige DNA-Treffer bei Einbrüchen.“

Rein statistisch ist die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Feuerbacher Wohnungen gleichgeblieben. Sie lag sowohl 2013 wie 2014 bei 58 Fällen pro Jahr. Um 55,4 Prozent gestiegen ist dagegen die Zahl der gestohlenen Fahrräder in Feuerbach. Auch bei den Ladendiebstählen im Stadtbezirk verzeichnete die Polizei eine Steigerung um 13,2 Prozent. Insgesamt ging aber die Zahl der schweren Diebstähle von 302 auf 279 Delikte zurück. „Feuerbach ist aus meiner Sicht ein sicherer Stadtbezirk“, sagte der Leiter des Polizeireviers 8 an der Kärntner Straße im örtlichen Bezirksbeirat.

Weniger Straftaten als im Vorjahr

Die Polizei verzeichnete 2014 in Feuerbach als Gesamtzahl 2165 Delikte, das waren 106 Straftaten weniger als im Vorjahr. Positiv ist auch der starke Rückgang bei den Raubdelikten. Die Zahl dieser Straftaten halbierte sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls rückläufig von 320 auf 307 ist die Zahl der Sachbeschädigungen. Leicht zugenommen haben dagegen die Körperverletzungen. Es wurden 231 Fälle registriert, das entspricht einer Steigerung um 4,5 Prozent. Betrachtet man die Entwicklung der Kriminalität im Sechs-Jahres-Zeitraum sind die Fallzahlen nahezu konstant geblieben.

Die Aufklärungsquote in Feuerbach ist entgegen dem gesamtstädtischen Trend im Vergleich zum Vorjahr von 57,1 auf 56,6 Prozent zurückgegangen, stadtweit wurden 62,2 Prozent der registrierten Straftaten aufgeklärt. Zum Vergleich: 2013 waren es in ganz Stuttgart 61,9 Prozent.

Neben der Aufklärung spielt aber auch die Kriminalprävention eine wichtige Rolle im Polizeialltag. Kürzlich fand im neuen Wohnquartier „Feuerbacher Balkon“ eine Veranstaltung über Trickbetrüger statt. „In der Adventszeit werden wir Stände an der Stuttgarter Straße aufbauen und Bürger informieren“, sagte Schiebe. Denn nicht nur Wohnungseinbrüche auch Taschendiebstähle haben in der dunklen Jahreszeit vor Weihnachten Konjunktur.