Weniger Straftaten als im Jahr zuvor hat die Polizei im Jahr 2016 registriert. Dennoch gibt es in der Statistik Zahlen, die der Ludwigsburger Polizeipräsident für völlig inakzeptabel hält.

Ludwigsburg - Im vergangenen Jahr wurden weniger Straftaten verübt, als im Jahr zuvor. Das geht aus der Kriminalitätsstatistk hervor. „Die Gesamtzahl der Straftaten ist rückläufig und gleichzeitig konnten wir die Aufklärungsquote mit 61,4 Prozent auf den Höchstwert im 10-Jahres-Vergleich steigern“, sagt der Polizeipräsident Frank Rebholz. Besonders zeigt sich Rebholz darüber zufrieden, dass bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs die weiter intensivierten Bemühungen sowohl im repressiven als auch im präventiven Bereich Früchte getragen hätten. „Nachdem wir den sprunghaften Anstieg der Fallzahlen 2015 bereits deutlich abfedern konnten, sind die Einbruchszahlen im vergangenen Jahr um mehr als 19 Prozent zurückgegangen“. Große Herausforderungen für die Polizei sieht Rebholz weiterhin vor dem Hintergrund der Zuwanderungssituation. „Das Netzwerk der mit der Zuwanderungsthematik befassten Akteure, in das wir uns beispielsweise mit den Kontaktbeamten der Polizeireviere und mit ver-schiedenen Präventionsangeboten einbringen, leistet sehr gute Arbeit“. Die Zahl der als Tatverdächtige ermittelten Asylbewerber seien im Vergleich zum Vorjahr auch im Kreis Ludwigsburg deutlich angestiegen. Gleichwohl warnt er vor einer generellen Kriminalisierung von Flüchtlingen. „Deutliche Zuwachsraten haben wir etwa im Bereich der Rohheitsdelikte zu verzeichnen. Körperverletzungsdelikte wurden aber ganz überwiegend untereinander begangen und sind häufig den Unterbringungsverhältnissen in größeren Unterkünften geschuldet und gingen nicht selten mit Alkoholkonsum einher.“

 

Als „völlig inakzeptabel“ bezeichnet Rebholz die erneute deutliche Zunahme der Gewaltdelikte gegen Polizeibeamte. „Ein Anstieg von 270 auf 315 registrierte Fälle innerhalb eines Jahres ist ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Apelle für mehr Respekt gegenüber unseren Einsatzkräften nicht gefruchtet haben. Wir begrüßen daher den Gesetzentwurf, der eine härtere Bestrafung von Gewaltaktionen gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte vorsieht und werden jede Form von Gewalt konsequent zur Anzeige bringen“, so Rebholz.