669 Wohnungseinbrüche hat die Polizei im Landkreis Esslingen im vergangenen Jahr verzeichnet. Vier Jahre zuvor waren es nicht einmal die Hälfte. Während die Aufklärungsquoten auf niedrigem Niveau bleiben, setzt die Polizei auf Prävention.

Esslingen - In Süddeutschland ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in den vergangenen Jahren dramatisch nach oben gegangen. Hierbei bildet auch der Landkreis Esslingen keine Ausnahme. Im Zeitraum von 2010 bis 2014 hat sich die Zahl der Einbrüche sogar mehr als verdoppelt. Die Aufklärungsquote bleibt gering. Sie schwankt zwischen 6,1 und 14,7 Prozent. Die Polizei setzt auf Prävention.

 

Es ist noch nicht spät als sich der Einbrecher am Samstagabend Zutritt zu der Wohnung im Scharnhauser Park verschafft. Mit einem Stein wirft er die Scheibe der Terrassentür ein und entriegelt diese. Nach vermutlich wenigen Minuten sind nicht nur der Einbrecher, sondern mit ihm auch ein Handy, ein Laptop, ein Tablet, eine Lautsprecherbox und Bargeld weg. Nahezu täglich veröffentlicht das Polizeipräsidium Meldungen wie diese. Meist konnten die Einbrecher ungesehen mit ihrer Beute verschwinden, manchmal haben die Bewohner Glück und die Kriminellen verschwinden ohne Beute, weil sie gestört werden.

Allein im Landkreis Esslingen gab es im vergangenen Jahr 669 Einbrüche. Vier Jahre zuvor waren es lediglich 331. Seit 2010 ist die Zahl mit Ausnahme von 2011, wo die Polizei einen leichten Rückgang verzeichnete, kontinuierlich gestiegen.

Aufklärungsquote bleibt auf niedrigem Niveau

Zwar ist die Statistik für das erste Halbjahr 2015 noch nicht freigegeben, doch die Zahlen haben laut der Polizei bis Juni zugenommen. „Wenn sich der Trend fortsetzen sollte, wäre auch zum Jahresende in der Gesamtbilanz mit einer Steigerung zu rechnen“, sagt die Polizeipressesprecherin Andrea Kopp. Sie betont aber, dass die hohen Fallzahlen auf die „dunkle Jahreszeit“ bis März zurückzuführen und aktuell zurückgegangen seien. Deshalb möchte man die Zahlen nicht vorschnell herausgeben. „Der erste Trend kann sich im Laufe eines Jahres auch umkehren“, sagt sie.

Auf niedrigem Niveau bleiben die Aufklärungsquoten. Seit 2010 schwanken sie im Landkreis zwischen 6,1 und 14,7 Prozent. „Das hängt oft davon ab, inwieweit es gelingt, ganze Serien an Einbrüchen zu klären oder nicht“, erklärt Kopp.

Um Wohnungseinbrüche daher zu verhindern, setzt die Polizei auf Prävention. „Im gesamten Präsidiumsbereich werden zu kritischen Zeiten koordinierte Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen in Wohngebieten und auf entsprechenden Zufahrtsstraßen durchgeführt“, sagt Kopp. So würden immer wieder Erkenntnisse über verdächtige Personen und Fahrzeuge gewonnen, die im Zuge weiterer Ermittlungen zur Aufklärung einzelner Straftaten aber auch von Serien führten.