Für eine Episode der Sendung „Soko Stuttgart“ wurde jetzt an der Altenburgschule in Stuttgart gedreht. Dabei gibt eine Schauspielerin aus Esslingen ihr Seriendebüt.

Bad Cannstatt - Dass an der Schule wieder etwas Besonderes los ist, daran können sich die Anwohner so langsam gewöhnen. Schon am vergangenen Wochenende wurden die Parkplätze an der Straße des Gymnasiums in Stuttgart gesperrt, und nun braucht die Film-Crew, die hier für den ZDF-Dauerbrenner „Soko Stuttgart“ dreht, nochmals ordentlich Platz für all die Transporter und Trucks, in denen die technische Ausrüstung und die Ausstattung für den Dreh herbeigeschafft werden.

 

Auch eine mobile Garderobe für die Darsteller parkt hier neben einem Generatorwagen für den Strom. Der brummt überraschend leise vor sich hin, ist „gut geblimmt“, wie Boris Buglow von der Produktionsleitung erklärt, also gut gedämmt, „damit es die Anwohner nicht stört“.

Drehort inspiriert den Kameramann

Im Schulhof lehnt eine Batterie von Scheinwerfern an der Hauswand, denn es wird ein Nachtbild gedreht. Aktuell aber geht es im Foyer zur Sache, denn dort wurde die Szene mit dem Hausmeister gedreht, der tot aufgefunden wird. So will es das Drehbuch für die Episode „Der Abi-Krieg“, zu dem sich der Konkurrenzkampf zweier fiktiver Gymnasien entwickelt hat.

Weil nun noch Fotos für die Bewerbung zu machen sind, muss Schauspieler Marcel Sehm noch etwas länger die Kunst üben, den Atem anzuhalten. Dann wird der Darsteller zum Lazarus: „Ich bin heute der Tote. Ich habe eine liegende Rolle“, sagt er kühl. Sonst passiere ihm sowas nicht, denn er sei sonst „eher der Bösewicht, der überlebt“.

Der Kameramann Nicolai Kätsch hat Gefallen an der Szene: „Das ist ein wunderbarer Raum zum Drehen, eine alte Schule, die mit ihrem eigenen Charakter inspiriert. Da fällt einem sofort was ein“, sagt er. Sowieso sei sein Job, „was Schönes draus zu machen“. Es solle nicht nicht wie Soap aussehen, sagt er.

Schauspielerin Bärbel Stolz feiert ihre Premiere

„Sehr anstrengend“ findet allerdings Astrid M. Fünderich die Location: „Es ist sehr hallig und deshalb sehr laut bei den vielen Leuten hier“, sagt die Schauspielerin, die seit elf Jahren die Soko-Chefin spielt. Anderseits gefällt ihr das Fopyer: „Die Rundbögen, der Boden, der lange Flur. Das ist charaktervoll, und man sieht gleich, dass es eine Schule ist.“ Ihr mache die Serie übrigens „immer noch Spaß, denn wir sind ein super Team, vor und hinter der Kamera“. Das sei das Entscheidende neben den neuen Kolleginnen und Kollegen, die immer mal wieder dazukommen. „Die bringen auch neue Impulse“.

Wie ganz aktuell Bärbel Stolz, die als neue Streifenpolizistin Sibylle Beyer hier Premiere feiert. Die Schauspielerin kam in Esslingen zur Welt, ist aber auf der Alb aufgewachsen. Bekannt ist sie unter anderem für ihren YouTube-Kanal „Die Prenzlschwäbin“.

In Hayingen, wo ihr Vater das Naturtheater als Leiter und Regisseur mit weithin beachteten Impulsen versehen hat: „Mit seiner Theaterleidenschaft ist Papa mein Vorbild“, sagt Stolz. Sie hat die Schauspielerei an der Kaderschmiede Ernst Busch im einstigen Ostteil von Berlin gelernt und ist nach diversen Stationen an verschiedenen Bühne nun beim Fernsehen gelandet.

Sie sei vom Soko-Team „wunderbar aufgenommen worden“, auch wenn sie laut Drehbuch erst „ins Team integriert werden“ müsse. Denn in ihrer Rolle sei sie „ehrgeizig und ein bisschen vorwitzig“. Zugleich soll sie, weil sie ja Schwäbisch kann, auch „Lokalkolorit ins Spiel bringen“. Weshalb sie in ihrer ersten Episode die Dinge gleich mal einschlägig auf den Punkt bringt: „A rechter Schwob wird nie ganz zahm.“