Eine Richterin hat entschieden, dass eine Krippe, die die Geburt Jesu im öffentlichen Raum darstellt, dort nichts zu suchen hat. Dagegen regt sich Protest.

Jahrzehntelang herrschte im Advent in Santa Monica, der eleganten Vorstadt von Los Angeles, weihnachtlicher Frieden. Die Kunden strömten in die schicken Geschäfte, und auf dem Weg zum Strand, im Palisades Park, gab es 14 lebensgroße Szenen, die die Geburt Jesu darstellten. Es wimmelte von Hirten, Schafen, Engeln, Josef, Maria und dem Kind – alles sehr stimmungsvoll. Fast 60 Jahre lang verschönerte ein Komitee, dem verschiedene Kirchen Santa Monicas angehörten, so die Adventszeit.

 

Das hat nun ein Ende: Eine Richterin entschied, dass das Komitee kein Recht darauf hat, auf öffentlichem Grund und Boden die Krippenszenen auszustellen. Die Stadt könne die Darstellungen unterbinden. Das Komitee ist tief enttäuscht. Der Anwalt der Krippenaussteller, William Becker, auch. Die Szenen, sagt er, seien nicht nur bei Christen, sondern bei Einheimischen wie Touristen beliebt und eine jahrzehntelange Tradition. „Eine Schande – die Atheisten haben sich durchgesetzt.“

Atheisten halten nichts von großen Krippenszenen

Hintergrund war ein Streit, der seit zwei Jahren schwelt: Religionsgegner störten sich an den großen Krippenszenen und beschwerten sich bei der Stadt. Im multikulturellen Kalifornien hatten sie damit Erfolg, denn schon Weihnachtskarten zu versenden ist fragwürdig – politisch korrekt sind „saisonale Grüße“. Die Atheisten beanspruchten ebenfalls den prominenten Palisades Park für eine Ausstellung.

Die Stadt Santa Monica ließ deshalb im vergangenen Jahr 21 Plätze verlosen – und das Glück war eindeutig auf Seiten der Atheisten: Sie gewannen 18 Plätze, einer ging an eine jüdische Gruppe, das Krippenkomitee musste die Darstellungen in zwei Holzkästen zwängen. Die Atheisten hingen aber nur Plakate auf mit Aufschriften wie „Ohne Religion glücklich“ , was bei den Passanten, die stimmungsvolle Dekoration sehen wollten, wenig Begeisterung auslöste. Fast täglich protestierten Menschen dagegen. Um dem ganzen Wirbel zu entgehen, beschloss der Stadtrat nun, gar keine Ausstellungen mehr zu genehmigen. Dagegen klagten die Christen, aber eine Richterin schmetterte das Ansinnen des Komitees ab. Die Christen geben nicht auf, sie wollen Einspruch gegen das Urteil einlegen. Santa Claus hat Glück gehabt, er ist in Santa Monica weiterhin willkommen.