Das Smart-Werk in Hambach wird verkauft. Der Stolz der Mitarbeiter ist einer großen Frustration gewichen, denn keiner weiß, wie es an dem Standort weitergehen wird.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Hambach - Der Stolz von Hambach ist weit über die hügelige Landschaft hinaus zu sehen. In einem hohen, gläsernen Turm stapeln sich wie in einem gigantischen Setzkasten etwa zwei Dutzend bunte Smart-Fahrzeuge. Fast schon provozierend, direkt neben der Autobahn in Richtung Paris platziert, wirkt das etwas surreale Bauwerk wie ein trotziger Hinweis an alle Vorbeieilenden, dass hier, in der tiefsten lothringischen Provinz, an der automobilen Zukunft gearbeitet wird. Smartville lautet der wohlklingende Name der Fabrik, in der seit über 20 Jahren nach modernsten Maßstäben in Modulbauweise die pfiffigen Kleinwagen produziert wurden – am Ende nur noch in der Elektro-Version. An dem Standort sind bis jetzt mehr als zwei Millionen Smart-Zweisitzer vom Band gelaufen. Doch seit einigen Tagen hängen tiefschwarze Schatten über dem einstigen Vorzeigeprojekt. Der Autobauer Daimler will das Smart-Werk in Hambach verkaufen.