Das Kit hilft: Die ehrenamtlichen Mitglieder des Kriseninterventionsteams sind für Menschen da, die nach einem Unfall unter starken seelischen Belastungen leiden oder unter einem akuten psychischen Schock stehen.

Stuttgart-Zuffenhausen - Ausnahmsweise hat bei der Johanniter-Unfall-Hilfe für wenige Minuten nicht der Mensch, sondern ein Fahrzeug im Mittelpunkt gestanden. Am Samstag wurde an der Rettungswache 6 in Zuffenhausen offiziell das neue Auto des Kriseninterventionsteams (Kit) übergeben. Nach sieben Jahren und rund 160 000 Kilometern hatte das alte Fahrzeug ausgedient. Das neue Auto ist mittlerweile auch schon mehr als 10 000 Kilometer über die Straßen gerollt „und hat leider auch schon eine kleine Beule“, sagte der Leiter des Kit, Martin Merz. Doch wirklich geärgert hat sich darüber am Samstag niemand. „Das Fahrzeug ist ein unverzichtbares Arbeitsmittel“, sagte Merz. Rund 400 Mal pro Jahr ist es im Einsatz. Das Kit sei ein fester Bestandteil im Rettungsdienst und dort zur Stelle, wo eine zusätzliche menschliche Betreuung notwendig sei, heißt es bei den Johannitern. „Wir bieten mit dem Fahrzeug einen Rückzugsraum und ein geschütztes Umfeld für alle, die an einem Unfall beteiligt und unverletzt sind“, erklärte Merz. Das Kit springe ein, wenn Menschen nach einem Unfall unter starken seelischen Belastungen leiden oder unter einem akuten psychischen Schock stünden.

 

Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Kit stehe immer rund um die Uhr zur Verfügung. Die Helfer besäßen auch alle eine medizinische Ausbildung sowie eine umfassende Zusatzqualifikation für die Notfallbetreuung. „Die ehrenamtliche Tätigkeit im Kit ist sehr umfangreich“, sagt der Pressesprecher Tobias Grosser. Deshalb habe man wohl aktuell nur 18 Helfer. Um noch einige Mitstreiter mehr zu bekommen, ist nun die Schauspielerin Astrid Fünderich zur Kit-Botschafterin ernannt worden. Seit sieben Jahren spiele sie bei der Soko Stuttgart die Hauptkommissarin Martina Seiffert und habe viel mit Leid, Schock und Trauer zu tun gehabt. Sie schätze die Arbeit des Kit sehr und wolle nun mithelfen, dass dieses Ehrenamt in der Öffentlichkeit stärker ins Scheinwerferlicht rückt.