Ein Überblick zur Herkunft, Herstellung und Besonderheiten von Kristallweizen.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Was ist Kristallweizen?

Kristallweizen gehört zu den Weizenbieren und zeichnet sich durch seine Klarheit und die prickelnde Kohlensäure aus. Es hat einen Alkoholgehalt von 4,6 bis. 5,9 Vol.%. Als Erfinder des Kristallweizens gilt die Brauerei Farny aus Baden-Württemberg. Im Jahr 1924 soll der damalige Braumeister Wilhelm Zeitler zum ersten Mal ein kristallklares Weizenbier gebraut haben. Professoren der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weihenstephan verglichen das Bier aufgrund seiner Bläschenbildung und Farbe mit Champagner. Daher auch der Name Champagnerweizen, der bis in der 1960er-Jahre synonym benutzt worden ist. Heute darf der Begriff in Zusammenhang mit Kristallweizen nicht mehr verwendet werden, da es sich um eine geschützte Herkunftsangabe handelt. Übrigens setzte sich laut dem Verband Private Brauereien Bayern e. V. das trübe Hefeweizen erst in der 1980er-Jahren in puncto Beliebtheit gegen das Kristallweizen durch. Seitdem ist es im Vergleich zu anderen Biersorten seltener geworden. Die Verfügbarkeit und Vielfalt von Kristallweizen ist heutzutage stark abhängig von der Region.

 

Unterschied zwischen Kristall- und Hefeweizen

Kristallweizen unterscheidet sich von Hefeweizen durch das Herausfiltern der enthaltenen Hefe und anderen Schwebstoffen. So wird das Bier laut Bayerischem Brauerbund hefefrei und kristallklar.

Ist Kristallweizen ohne Hefe?

Beim Brauprozess wird Hefe verwendet, diese wird jedoch im Anschluss zusammen mit anderen Schweb- und Trübstoffen herausgefiltert. In den European Beer Star Kategoriebeschreibungen heißt es: „Da das Bier keine Hefe mehr enthält, ist kein oder nur ein leichter Hefegeschmack wahrnehmbar.“ Ob Allergiker Kristallweizen trinken können, sollte jedoch immer mit einem Arzt abgesprochen werden.

Lesen Sie auch: 9 Tricks, um eine Flasche ohne Flaschenöffner zu öffnen

Kristallweizen einschenken

Durch den hohen Kohlensäuregehalt neigt Kristallweizen zu einer stärkeren Schaumbildung als andere Biersorten. Vor dem Einschenken können Sie das Bierglas daher mit kaltem Wasser ausspülen, um die Oberflächenspannung zu verringern und somit weniger Schaum zu erzeugen. Halten Sie das Glas in einem 45-Grad-Winkel und lassen Sie das Bier vorsichtig einlaufen. Falls die Schaumkrone nicht zu gelingen droht, lassen Sie etwa einen Fingerbreit Bier in der Flasche, schwenken Sie diese kurz in der Hand und geben Sie anschließend den aufgeschäumten Rest ins Glas.

Warum Kristallweizen mit Zitrone?

Woher der Brauch mit der Zitrone im Kristallweizen kommt, ist nicht ganz klar. Eine weitverbreitete Theorie führt die Zugabe der Zitrone auf den bitteren Geschmack des Biers zurück, der durch die Frucht abgemildert werden sollte. Puristen dagegen sagen, die Zitrone verfälsche den Biergeschmack und bewirke ein schnelleres Abflachen der Schaumkrone.

Was hat es mit dem Reis im Kristallweizen auf sich?

Die Zugabe von ein paar Reiskörnen fördert die Bläschenbildung im Kristallweizen. Somit wirkt es frischer und erinnert mehr an Sekt. Auf den Geschmack wirkt sich der Reis jedoch nicht aus.

Lesen Sie auch: Kann man abgelaufenes Bier noch trinken?