„Da steht nicht, was Arbeit ist und was Freizeit“, mit dieser Erklärung springt der Monarchieexperte Lars Hovbakke Sørensen dem Kronprinzen bei. „Wenn er sich öffentlich zeigt, ist er eine öffentliche Person und muss sich entsprechend benehmen.“ Dennoch macht nun das Wort vom „faulen Frede“ die Runde, in Leserbriefspalten und Blogs gibt es viel Schelte für die lasche Einstellung. Denn jedes durchschnittene Band, jede eröffnete Ausstellung wird durch Tage ganz ohne Kalendereintrag reichlich ausgeglichen.

 

Warum, fragen die Kritiker, engagiert das dänische Kronprinzenpaar sich nicht für brennende Probleme? Norwegens Haakon etwa setzt sich für Umweltschutz und gegen Diskriminierung ein, seine Frau Mette-Marit widmet sich der Entwicklungshilfe und dem Kampf gegen Aids. Keiner der anderen skandinavischen Thronfolger hat einen so leeren Kalender wie der Dänenprinz. Und selbst wenn Frederik Aufgaben übernimmt, führt dies nicht zu Überanstrengung. So ließ er sich zwar zum Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees wählen, in welcher Funktion er eigentlich auch an den Tagungen des heimischen Sportverbands teilnehmen sollte. Doch von den 21 seither abgehaltenen Treffen besuchte der Kronprinz nur zwei. Wegen „Arbeitsüberlastung“, hieß es.

Neuerdings scheint sich Frederik die Kritik zu Herzen zu nehmen. Von den ersten 40 Tagen des neuen Jahres verbuchte er schon 17 mit Arbeit, die Teilnahme am Thronjubiläum seiner Mutter, am vierzigsten Geburtstag seiner Gattin und einen Kindbettbesuch bei seiner Schwägerin eingeschlossen. Wenn er so weitermacht, wird 2012 ein neues Rekordjahr für den umtriebigen Thronfolger.