Frederik von Dänemark hat im vergangenen Jahr nur an 140 Tagen dienstliche Termine wahrgenommen – Taufen und Geburtstage eingeschlossen.

Kopenhagen - Es seien „ernste Zeiten“, so beschied Dänemarks Königin Margrethe ihre Untertanen. „Tragendes Element“ einer guten Gesellschaft sei, „dass jeder es für natürlich hält, das Seine beizutragen.“ Gut gebrüllt, Margrethe, lautete das Echo der Zuhörer auf die Neujahrsansprache der Regentin, auch wenn so mancher murmelte, sie habe leicht reden. Vom einen Landesteil in den anderen zu ziehen, wenn es daheim keine passende Arbeit gibt, wie die anerkannt pflichtbewusste Königin ihren Landsleuten empfahl, ist nun mal einfacher, wenn überall Schlösser bereitstehen.

 

Und wie steht es um die Arbeitsmoral der nächsten Generation, von Kronprinz Frederik etwa, mit 43 Jahren in der Blüte seiner Schaffenskraft? Das Radioprogramm „Detektor“ hat sich seinen Terminkalender vorgeknöpft und kam zu einem ernüchternden Schluss: für seine Apanage von umgerechnet 2,4 Millionen Euro im Jahr arbeitete Frederik 2011 140 Tage, im Jahr davor 136. Ein dänischer Mindestlohnempfänger schuftet 230 Tage für ein Hundertstel des Geldes.

Zu den Verpflichtungen des Prinzen zählten mehrtägige Staatsbesuche in Ländern wie Saudi-Arabien oder Vietnam, bei denen es früh aufstehen heißt, um das lukullische Frühstück genießen zu können, und wo erst ein spätes Galadinner den royalen Arbeitstag beschließt. Auch die Neujahrsempfänge für Honoratioren aus dem In- und Ausland gehört zu den Pflichten. Der Vorteil: zu Mittag ist der Spuk zu Ende. Mehr Einsatz erfordern einwöchige Segelregatten im eigenen Boot vor Floridas Küste. Oder die Teilnahme an den Hochzeiten britischer oder monegassischer Blaublütler. Oder das Anfeuern der dänischen Kicker bei der Fußball-WM in Südafrika: all das ist in Frederiks offiziellem Arbeitskalender aufgeführt.