Für einen möglichen weiteren Einsatz werde er Urlaub nehmen, damit nicht der Eindruck entstehe, er vernachlässige die Heimatstadt. Palmers Eintreten gegen Stuttgart 21 ist nachteilig für unsere Stadt, diese Meinung vertritt Ulrich Latus, der Chef derCDU-Gemeinderatsfraktion. "Das bestreite ich", hält Palmer dagegen. Er hält den Schaden von Stuttgart 21 für das Land so groß, dass er sich selbst dann dagegenwenden müsste, wenn Tübingen viele Vorteile durch das Projekt hätte.

"Sonst wäre ich doch ein Kirchturmpolitiker." Aber auch die von Befürwortern aufgezählten Vorteile sieht Palmer nicht. Zusätzliche schnelle Verbindungen nach Stuttgart ließen sich sofort realisieren. "Das Land braucht sie nur bei der Bahn zu bestellen." Der Flughafen wäre durch eine direkte Busverbindung über die B27 so schnell erreichbar wie durch einen Flughafenbahnhof.

Ein Grünen-Politiker mit großen politischen Ambitionen, der Stuttgart 21 als Karrieresprungbrett entdeckt hat? Palmer erinnert daran, dass er im Stuttgarter OB-Wahlkampf sehr viele Stimmen wegen seiner mit Leidenschaft ausgeübten Position zu Stuttgart 21 bekommen habe. Mit dieser Haltung wurde er 2006 in den Landtag gewählt, und allen Tübingern war seine Position bekannt, als er ins Rathaus einzog. Und die Zukunft? "Ich habe die feste Absicht, mein Amt in Tübingen auszuüben", lässt er wissen, "aber ich sage nicht, ich werde auf keinen Fall mehr etwas anderes tun." Palmer will sich bald in den Parteirat der Grünen wählen lassen. Ein Amt, das beides bietet: Einfluss auf Bundesebene, und den Tübinger OB-Posten.