Der 68-Jährige ist mit der Haltung seiner Partei im Bezirksbeirat nicht einverstanden.

Obertürkheim - - Die Pläne, während der monatelangen Kanalsanierung in Esslingen einen Ersatzbusverkehr durch Uhlbach und Obertürkheim zu führen, erhitzen seit Wochen die Gemüter. Während die Anwohner strikt gegen das Vorhaben sind, hat der Bezirksbeirat Obertürkheim Zustimmung unter Auflage signalisiert – so sollten wenigstens eine oder zwei Haltestellen in der Tiroler-Straße eingerichtet werden. Diese Haltung ist für Willi Schraffenberger der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: Er hat dem Kreisverband der Stuttgarter Grünen jetzt seinen Austritt aus der Partei erklärt. Mit ihm verlieren die Grünen eines ihrer Urgesteine und streitbarsten Mitglieder: Bereits in den 1980er-Jahren war der Sozialarbeiter für die Ökopartei in den Bezirksbeirat Obertürkheim eingezogen, gehörte dem Gremium lange Jahre an. Im Ort ist er bekannt wie ein bunter Hund. Zur Begründung führt der 68-Jährige an, der Bezirksbeirat komme seiner Aufgabe, Schaden von den Bürgern abzuwehren nicht nach.

 

Bezirksbeiräte seien naiv

„In einer beispiellosen Naivität haben die hiesigen Beiräte der Grünen dem Esslinger Anliegen des Tiefbauamtes entsprochen, die durch ein Gerichtsurteil vom VGH Mannheim von 1983 gesperrte Tiroler Straße vorübergehend wieder zu öffnen“, kritisiert der Uhlbacher. „Im gesamten Stadtbezirk wollen die allermeisten Bürger, insbesondere die Anwohner der vom Busverkehr betroffenen Straßen, keinen Esslinger Nahverkehrsbus in ihren Stadtbezirk.“ Beleg dafür seien die innerhalb kürzester Zeit gesammelten 450 Unterschriften gegen die geplante Öffnung der Tiroler Straße. Laut Schraffenberger habe die Stadt Esslingen die Pflicht, auf ihrer Gemarkung Lösungswege aufzuzeigen.