„Nicht bei Menschenrechtsverletzungen wegsehen“: In einem offenen Brief mahnen prominente Kulturschaffende wie Regisseur Fatih Akin und Katja Riemann die Kanzlerin zu offener Kritik. Merkel empfängt am Freitag den türkischen Ministerpräsident Ahmet Davutoglu.

Berlin - Rund 100 Künstler haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem offenen Brief aufgefordert, bei den deutsch-türkischen Regierungskonsultationen am Freitag Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei einzufordern.

 

Initiiert wurde die Aktion von der Intendantin des Berliner Maxim Gorki Theater, Shermin Langhoff, wie die Bühne am Donnerstag mitteilte. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Filmemacher Fatih Akin und Dani Levy, die Schauspieler Benno Fürmann, Katja Riemann und Jasmin Tabatabai sowie Autor Moritz Rinke und Musikerin Inga Humpe.

„Die Türkei ist als Partner für Deutschland und Europa unerlässlich. Im Kampf gegen Terror ebenso wie bei dem Bemühen, den vielen Millionen geflüchteten Menschen in der Region eine Perspektive zu ermöglichen“, heißt es in dem Brief. „Partnerschaft kann jedoch nicht bedeuten, bei Menschenrechtsverletzungen wegzusehen. Wir appellieren deshalb an Sie, Frau Bundeskanzlerin, sich am Freitag und in den zukünftigen Gesprächen mit der türkischen Regierung für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Pluralismus in der Türkei einzusetzen.“