Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann findet lobende Worte für die CSU - und erntet dafür Kritik aus der Opposition.

Berlin/München - Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält die CSU nach eigenen für „eine der genialsten Erfindungen“ in Bayern. Das sagte er in einem Doppelinterview mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag) in Berlin. „Immer wenn die Union regiert, ist eine Regionalpartei dabei, die es nur in Bayern gibt. Davon können andere nur träumen.“ CSU-Chef Söder zeigte sich erfreut über diese Einschätzung. „Haben Sie das gehört? Das darf auf keinen Fall gekürzt werden.“

 

Kritik auch von der SPD

Im Interview ging es vor allem um die Zusammenarbeit zwischen ihren Parteien und Bundesländern. „Die wirtschaftlichen Lokomotiven in Deutschland haben sehr viele gemeinsame Interessen“, sagte Kretschmann. Söder fügte hinzu: „Es sind Länder, die ähnlich strukturiert sind: auf Leistung und Forschung orientiert, heimatverbunden und nicht jeder spricht Hochdeutsch.“

Kritik an Kretschmanns Äußerung zur CSU kam von der SPD: „Gäbe es die CSU in jedem Bundesland, wäre Deutschland nicht mehr regierbar“, sagte der Landes- und Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch am Samstag. „Diese Partei stellt ihre egoistischen Interessen regelmäßig vor die gesamtstaatliche Verantwortung und steht bei wichtigen politischen Fragen „quer im Stall“.“ Wenn Kretschmann das genial finde, stelle er Kleinstaaterei vor das Gemeinwohl und die Lösung der großen Zukunftsfragen.