Mit der Folge „Roomservice“ aus Ludwigshafen holt die ARD-Serie ein Versäumnis nach und lässt die Frauenquote in den „Tatort“ einziehen.

Stuttgart - Als der Bundestag im März über die Einführung der Frauenquote entschieden hat, haben die Abgeordneten vergessen, den „Tatort“ zu berücksichtigen. Mit der Folge „Roomservice“ aus Ludwigshafen holt die ARD-Serie das Versäumnis nach und die Frauenquote zieht in den „Tatort“ ein. Auch wenn Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) sich wenig davon verspricht: „Was zählt, sind die Erfolge – egal ob Quote oder nicht.“ Aber wer soll denn Erfolge erzielen, wenn nicht die Frauen? Die Männer bauen hier sowieso nur Mist. Da ist zum einen der EU-Politiker Joseph Sattler (Peter Sattmann), der die Frauenquote fordert und nebenbei im Luxushotel das Zimmermädchen vernascht. Dann der schmierige Journalist, der knallhart eine gefälschte Story abliefert. Und Mario Kopper (Andreas Hoppe), der eher als Rennfahrer als in der Rolle des Kommissars auffällt.

 

Im Zickenkrieg von Lena Odenthal und Johanna Stern (Lisa Bitter) hält Mann sich am besten raus. Gegensätzlicher könnten die beiden Frauenfiguren kaum sein: die temperamentvolle Vollblutkommissarin und die eingebildete LKA-Fachanayltikerin. „Sie sind nicht die Beste. Sie sind die Naivste, die man finden konnte“, stellt Lena Odenthal klar. So wütend lieben sie ihre Fans: Teamleitung entzogen? Ist ihr doch egal. Lena Odenthal hört erst auf zu toben, wenn der Fall gelöst ist. Das Wasser reichen kann ihr die von Suzanne von Borsody unterkühlt gespielte Politiker-Ehefrau. Berechnend setzt sie auf die Frauenquote, um sich einen Posten in der Vorstandsetage zu sichern. „Die Quote wird auch bei der Polizei was ändern“, verkündet sie. Die Frauenpower hat diesen „Tatort“ bereits verändert. Sie bringt Spannung in den Krimiabend. Was jetzt noch fehlt, ist die Einführung einer Männerquote. Damit die auch mal wieder Erfolg haben.