Die KSK-Music-Open in Ludwigsburg starten am Freitag. Zum Glück hat der Herzog Eberhard Ludwig anno dazumal millimetergenau geplant.
Gabelstapler, Absperrgitter, Klohäuschen, Lastwagen… Rund um das Ludwigsburger Residenzschloss steht gerade so einiges, was da sonst nicht steht. Grund sind die KSK-Music-Open, die am Freitag mit der Spider Murphy Gang und Status Quo beginnen. Am Samstag stehen dann die Fantastischen Vier auf der Bühne im Schlosshof.
Die Fantas nach Ludwigsburg zu holen, davon träumten Veranstalter Michael Scholz und Band-Manager Bär Läsker schon lange. Deshalb ist Ur-Ludwigsburger Läsker auch am Mittwochvormittag auf Stippvisite am Veranstaltungsort. „Das ist jetzt keine Bau-Abnahme, sondern eine Bär-Abnahme“, sagt Lilly Scholz von Eventstifter lachend.
Bär Läsker: „Das ist die geilste Location“
Der Manager der Fantastischen Vier hat aber nichts zu meckern. Im Gegenteil: „Meine Jungs im Ludwigsburger Schloss – das ist die geilste Location.“ So sieht das auch Michael Scholz. „Für eine 10 000er-Location ist das hier Triple-A“, sagt er. 10 000 – so viele Menschen fasst der Schlosshof, an dessen Stirnseite die große Bühne aufgebaut ist.
So viele werden auch am Samstag zu den Fantastischen Vier kommen, das Konzert ist schon seit Dezember ausverkauft. Ebenso wie das von Paul Kalkbrenner (3. August). Für Pur (1. August) gibt es noch einige wenige Restkarten, ein wenig Luft ist auch noch bei Wincent Weiss (2. August).
Eventstifter stellt die KSK-Music-Open seit 2010 auf die Beine. Dieses Mal, davon gehen Michael Scholz und seine Tochter Lilly aus, wird es ein Rekordjahr. „Wir werden vermutlich mehr als 50 000 Besucher haben.“ Dafür sorgen nicht nur die Konzerte, sondern auch zwei neue Formate, die im Rahmen der Music-Open im Schlosshof stattfinden. Das ist zum einen das „Rabatz und Rabauken“-Festival am Mittwoch, 31. Juli mit Heavysaurus und Kool Katz. Die beiden Konzerte sollen vor allem Kinder ansprechen, aber auch große Gäste sind willkommen.
Zum anderen findet dieses Jahr erstmals der Creator Day statt – und zwar am Sonntag, 28. Juli. Über 25 Creators mit einer Reichweite von insgesamt mehr als 100 Millionen Fans kommen an diesem Tag nach Ludwigsburg. Es gibt Meet & Greets mit Autogramm-Sessions, Live-Musik-Auftritte, Panel Talks, Interviews und Masterclasses.
Bei beiden Formaten geht es darum, jüngere Menschen anzusprechen und sie ans Residenzschloss und die Musik heranzuführen. Was wiederum Vanessa Neu, die stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung Ludwigsburg, besonders freut: „Das ermöglicht es uns, eine digitale Zielgruppe auf niederschwellige Art für unser Monument zu begeistern.“
Kein einziger Zigarettenstummel bleibt liegen
Bei aller Begeisterung ist aber auch jede Menge Umsicht und Vorsicht mit dem barocken Monument geboten. Das Schloss wird während des Aufbaus und auch während der Veranstaltungen quasi mit Samthandschuhen angefasst. Darin haben die Firmen, die mit Eventstifter seit Jahren an dem Projekt arbeiten, auch große Erfahrung. Beispielsweise wird jede Fensterbank des Schlosses abgedeckt, damit niemand auf dem historischen Gemäuer sein Bier verschüttet. Und am Ende heißt es für die Macher der KSK-Music-Open: Aufräumen, und zwar so richtig. „Wir bücken uns nach jeder Zigarettenkippe, die auf dem Kiesboden gelandet ist“, sagt Michael Scholz.
Ein Glück für die große Musik-Veranstaltung ist übrigens die offenbar millimetergenaue Planung des Herzogs Eberhard Ludwig beim Bau des Schlosses Anfang des 18. Jahrhunderts. Durch das Tor in den Innenhof passen die Trucks mit den Bühnen- und Technikteilen haargenau und gerade so durch. Die Bühne wiegt übrigens mehr als 70 Tonnen, hinzu kommen rund zehn Tonnen Licht, Ton und Video.