FDP-Vize Wolfgang Kubicki erntet Kritik aus dem In- und Ausland, nachdem er den türkischen Präsidenten eine „Kanalratte“ genannt hat.

Der Tiervergleich von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP), bei dem er den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als „Kanalratte“ bezeichnet hat, löst Kritik von türkischer Seite aber auch in der deutschen Öffentlichkeit aus. Ein Twitternutzer kritisierte das Niveau der Aussage Kubickis:

 

Die türkische Regierung verurteilte die Aussage „aufs Schärfste“ und bestellte den deutschen Botschafter ein. Die „inakzeptablen Äußerungen“ seien für sein Amt als Vizepräsident des Deutschen Bundestages unpassend und entbehrten jeder politischen Moral und Verantwortung, teilte der Sprecher des türkischen Außenministeriums, Tanju Bilgic, am Dienstag mit. Man habe auch dem deutschen Botschafter „unsere starke Reaktion“ zu diesem Thema mitgeteilt.

Aussage fiel bei Wahlkampfauftritt

Kubicki hatte Medienberichten zufolge bei einer Wahlkampfveranstaltung in Hildesheim Erdogan im Zusammenhang mit seiner Flüchtlingspolitik als „Kanalratte“ bezeichnet. Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur ordnete der FDP-Politiker am Dienstag ein: „Ich habe Herrn Erdogan in einer Nebenbemerkung während eines Wahlkampfauftrittes in Niedersachsen „kleine Kanalratte“ genannt. Eine Kanalratte ist ein kleines, niedliches, gleichwohl kluges und verschlagenes Wesen, weshalb sie auch in Kindergeschichten als Protagonistin auftritt („Kalle Kanalratte“, „Ratatouille“)“, teilte Kubicki mit, der auch Bundestagsvizepräsident ist.

Ein anderer Nutzer gesteht Kubicki zu, dass dieser zu recht die Flüchtlingspolitik des türkischen Präsidenten kritisiere, dennoch sei die Aussage würdelos.

Auch dieser Nutzer findet die Aussage unpassend für einen Bundestagsvizepräsidenten:

Wolfgang Kubicki fügte seiner Erklärung hinzu, er habe die Äußerung im Rahmen einer Ausführung über die Flüchtlingspolitik des türkischen Präsidenten getätigt, der einen für die Türkei vorteilhaften Deal mit der Europäischen Union zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen abgeschlossen habe. „Gleichwohl müssen wir sehen, dass die Flüchtlingswelle über die Balkanroute wieder zunimmt, was erneut Herausforderungen für die deutsche Außen- und Innenpolitik mit sich bringt“, so Kubicki.