Im Rahmen seines großangelegten Umbaus setzt WMF den Rotstift an. Nach Filialen und Sortiment wackeln jetzt auch Hunderte Stellen.

Im Rahmen seines großangelegten Umbaus setzt WMF den Rotstift an. Nach Filialen und Sortiment wackeln jetzt auch Hunderte Stellen.

 

Geislingen - Der schwäbische Küchengeräte-Experte WMF stellt vor dem Hintergrund seines Konzernumbaus Hunderte Stellen auf den Prüfstand. „Wir gehen bislang davon aus, dass konzernweit 370 bis 390 Stellen von der Umstrukturierung betroffen sein werden“, sagte ein WMF-Sprecher am Freitag in Geislingen/Steige. Das Unternehmen hat insgesamt 6100 Mitarbeiter.

Demnach will WMF die Personalkosten um zehn Prozent reduzieren, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Der Gewinn war 2013 auf sieben Millionen Euro eingebrochen - im Vorjahr war er noch doppelt so hoch gewesen. Der Umsatz ging leicht auf rund eine Milliarde Euro zurück. Die detaillierten Zahlen wollen die Schwaben am 10. April auf einer Pressekonferenz vorlegen.

WMF hatte bereits zuvor einen Umbau angekündigt, in dessen Rahmen beispielsweise unrentable Filialen geschlossen und einzelne Produkte aus dem Sortiment genommen werden. Von den ehemals 230 Filialen sollen bis Ende des Jahres noch 180 übrig sein, wie ein Sprecher erklärte.

Rezession in Europa machte WMF zu schaffen

Künftig will WMF durch die Umstrukturierung auf Einsparungen von 30 Millionen Euro jährlich kommen. Wann das der Fall ist und wann der Stellenabbau abgeschlossen ist, ist den Angaben zufolge aber noch offen. In den Geschäftsjahren 2014 und 2015 dürfte sich der Umbau aber zunächst mit erheblichen Einmalkosten in der Bilanz bemerkbar machen. Die Höhe nannte WMF nicht.

Zuletzt hatte dem Unternehmen die Rezession in Europa zu schaffen gemacht. Die geplanten Einsparungen wollen die Schwaben nach eigenen Angaben unter anderem in Wachstum außerhalb Europas investieren. Ziel sei es, weltweit Marktführer im Bereich Tisch und Küche aber auch professionellen Kaffeemaschinen zu werden.

Wegen des geplanten Stellenabbaus will sich der Vorstand den Angaben zufolge nun mit dem Betriebsrat zusammensetzen. Der Wegfall soll demnach möglichst sozialverträglich ausfallen.