Neu ausgegebene Aktien spülen frisches Geld in die Kassen des angeschlagenen Küchenmöbelherstellers Alno. Ohne diese Kapitalspritze wäre das Unternehmen pleite gewesen.

Pfullendorf - Der angeschlagene Küchenmöbelhersteller Alno hat bei seiner dringend benötigten Kapitalerhöhung viel Geld von alten Aktionären und neuen Investoren eingeworben. Zwar hat der Großinvestor Whirlpool am Ende übrig gebliebene Aktien aufgekauft - doch der Anteil des US-Haushaltsgeräteherstellers sei knapp unter der steuerlich wichtigen 25-Prozent-Hürde geblieben, teilte Alno am Donnerstag in Pfullendorf mit. Die neu ausgegebenen Aktien spülen 46 Millionen Euro frisches Geld in die Kassen. Ohne diese Kapitalspritze wäre der zweitgrößte Küchenmöbelhersteller in Deutschland nach Angaben des Vorstands pleite gewesen.

 

Für 71,2 Prozent der neuen Aktien haben sich bisherige Aktionäre oder neue Investoren als Käufer gefunden. Whirlpool kaufte die übrigen knapp 29 Prozent der neuen Unternehmensanteile und besitzt nun 24,9 Prozent an Alno, bislang waren es 18,8 Prozent. Der Mutterkonzern des Alno-Hauptlieferanten Bauknecht hatte die Kapitalerhöhung abgesichert und zugesagt, alle neuen Aktien zu kaufen, für die sich kein anderer Investor findet.

Welche anderen Großinvestoren sich an der Kapitalerhöhung beteiligt haben, teilte das Unternehmen zunächst nicht mit. Alno hatte bislang einen relativ großen Streubesitz. Der bisherige Hauptanteilseigner, die Münchner Küchenholding, hatte angekündigt, sich nicht an der Kapitalerhöhung zu beteiligen.

Vorstandschef Müller: "Klares Zeichen des Vertrauens"

Vorstandschef Max Müller zeigte sich zufrieden. „Das ist ein klares Zeichen des Vertrauens in unsere Strategie“, sagte er. „Wir haben nun eine solide finanzielle Basis, auf der Alno nachhaltig wachsen kann.“ Zuletzt war der Küchenbauer den schwarzen Zahlen allmählich wieder näher gekommen.

Alno hat seit seinem Börsengang 1995 nur drei Jahre überhaupt mit einem knappen Gewinn abgeschlossen. In den übrigen Jahren ließen die Verluste den Schuldenberg immer stärker anwachsen. Zuletzt hatte der einstige Marktführer für Küchenmöbel in Deutschland nur noch überlebt, weil Hauptaktionäre, Banken und Lieferanten sich auf ein Rettungspaket verständigt hatten. Die Gruppe beschäftigt 1800 Menschen.